Es war bereits Mitte der 1970er-Jahre, als die Menschheit einen entscheidenden Punkt überschritt und zum ersten Mal mehr Ressourcen verbraucht hatte, als die Natur in der Lage war, zu reproduzieren. Mittlerweile stehen wir auf der Schuldenliste unserer nächsten Generationen und sind teilweise nicht mehr dazu imstande, die Zinsen dieses „Fremdkapitals“ zu finanzieren. Anlässlich des Welterschöpfungstages, der heuer so früh wie noch nie erreicht wurde, sollten wir daher schnellstmöglich über eine Lösung für dieses Problem nachdenken, wenn wir unseren Nachkommen mit Würde in die Augen blicken wollen.
Exzessiver Flächenverbrauch
Anhand des durchschnittlichen Flächenverbrauchs pro Person, der weltweit derzeit etwa 1,7 Hektar beträgt, ist der immer größer werdende ökologische Fußabdruck am besten erkennbar. Nur zum Vergleich: Ein Drittel dieser 1,7 Hektar wird für die Produktion von Lebensmitteln, ein Viertel für die Schaffung von Wohnraum, ein Fünftel für die Mobilität und etwa ein Sechstel für den Konsum verschiedenster Güter verwendet. Die Österreicherinnen und Österreicher sind hinsichtlich der Ressourceneffizienz bestimmt keine Vorbilder, verbrauchen wir doch hierzulande etwa das Dreieinhalbfache davon. Besonders schlimm ist es in den USA, wo der durchschnittliche Flächenverbrauch vier bis fünf Mal höher ist. Würden alle Menschen dieser Welt so leben wie die Menschen in den USA, so würde man etwa vier bis fünf Planeten brauchen. Etwas „milder“ fällt der dieser Vergleich mit dem durchschnittlichen Lebensstil in Österreich aus – hierbei würde die Menschheit drei Planeten benötigen. „Mit der Zunahme der Erdbevölkerung verschärft sich dieses Problemfeld“ – mahnt Landesrat Johann Seitinger, der weiters für einen verantwortungsvollen und effizienten Umgang mit unseren Ressourcen – wie beispielsweise Lebensmittel – appelliert.
Maßnahmen für die Zukunft
Konkret sollen zahlreiche Maßnahmen in vielen Bereichen diesem Trend entgegenwirken, darunter:
- Kaufverhalten ändern: Mit gezielter Bewusstseinsbildung die Menschen dazu motivieren, regional und saisonal einzukaufen
- Zusammenarbeit mit Lebensmittelhandel: Durch die Pflege von guten Partnerschaften mit dem Lebensmittelhandel möglichst viele Produkte aus dem eigenen Land zum Verkauf anbieten.
- Optimale Portionen in Großküchen: Mittels angepasster Portionierung den Verbrauch von Lebensmitteln in Großküchen reduzieren.
- Bessere Mobilitätskonzepte: Massiver Ausbau von Elektro-Mobilität, öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrradwegenetzen und Mitfahrgemeinschaften zur weiteren Reduktion des CO2-Ausstoßes
- Geringerer Flächenverbrauch: Verdichtung der Städte, kompaktere Wohnungen und Häuser eher in die Höhe anstatt in die Breite bauen, denn der österreichweite Verbrauch von 20 Hektar pro Tag ist eindeutig zu viel!
- Mehr Effizienz im Umgang mit Ressourcen: Hierbei handelt es sich um den maximalen Einsatz von erneuerbaren Energien und Sonnenenergie sowie um die hocheffiziente Verwertung und das Recycling von Rohstoffen im Bereich der Abfallwirtschaft.
Seitinger abschließend: „Wenn wir ernsthaft wollen, dass die nächsten Generationen eine ebenso hohe Lebensqualität vorfinden wie wir und dass dem Problem des Hungerns auf der Welt stark entgegengewirkt wird, dann muss uns in dieser Hinsicht sehr bald ein Licht aufgehen!“