Der weiß-grüne Weg zur Versorgungssicherheit

Liebe Bäuerinnen und Bauern, liebe bäuerliche Jugend!

Der Steirische Bauernbund ist deine politische Interessensvertretung. Die bäuerlichen Werte wie Eigentum, Familie, Leistung und Nachhaltigkeit sind Eckpfeiler unserer Tätigkeiten. Die Bäuerin und der Bauer sind moderne Wirtschaftstreibende im ländlichen Raum und stehen für funktionierende gesellschaftliche Strukturen sowie für eine hohe Lebensqualität in der gesamten Steiermark.

Lebensmittel, Tierwohl, Natur- und Umweltschutz, Pflanzengesundheit, Nährstoffmanagement oder Waldbewirtschaftung – auch in Verbindung mit erneuerbarer Energie – bilden die Grundlagen agrarischen Handelns, werden aber zunehmend zu gesellschaftspolitischen Kampfthemen und somit zu beliebten Spielwiesen des politischen Mitbewerbes. Nur ein starker geschlossener Bauernbund kann agrarische Interessen wirkungsvoll umsetzen.

Mit dem Zukunftsprogramm des Steirischen Bauernbundes unter dem Motto: „Der weiß-grüne Weg zur Versorgungssicherheit“ haben wir unter intensiver Einbeziehung unserer Funktionärinnen und Funktionäre ein Positionspapier für die kommenden Herausforderungen erarbeitet. Mit diesem Zukunftsprogramm möchte ich als Landesobmann ein Zeichen in eine positive Zukunft mit Chancen und Perspektiven setzen.

Herzlichst Dein

Präsident ÖR Franz Titschenbacher

Landesobmann

Liebe Bäuerinnen und Bauern, liebe bäuerliche Jugend!

„Die Zukunft soll man nicht vorhersehen, sondern ermöglichen“, sagt ein Sprichwort. Wie wir morgen leben werden, wird nicht nur auf globaler Ebene entschieden, sondern hier bei uns: in den Gemeinden und Regionen, in unserem Land. Zukunft entsteht vor Ort – überall, wo Menschen Verantwortung übernehmen. Als Bäuerinnen und Bauern liegt es in unserer DNA, Herausforderungen anzunehmen und zu meistern.

Wir wollen und dürfen uns die Gestaltung unserer Zukunft nicht aus der Hand nehmen lassen, sondern uns konsequent für unseren Berufsstand einsetzen. Wir müssen die Zukunft gestalten, denn sonst werden wir gestaltet.

Der Steirische Bauernbund hat ein durchdachtes und praxisnahes Zukunftsprogramm ausgearbeitet, das die Grundlage für unsere künftige Arbeit sein soll. Wir stehen im Jahr 2024 vor großen politischen Weichenstellungen, die weitreichende Auswirkungen auf die Zukunft unserer bäuerlichen Lebens- und Wirtschaftsform haben werden. Wir möchten gemeinsam weiterhin eine starke, resiliente, heimische und familiengeführte Land- und Forstwirtschaft. Gehen wir’s gemeinsam an, kraftvoll und mutig, und gestalten wir miteinander die Zukunft für uns Bäuerinnen und Bauern!

Herzlichst Deine

Simone Schmiedtbauer

Agrar-Landesrätin

Produktion ermöglichen
Tierwohl mit Hausverstand – wer bestellt, muss es auch bezahlen
  • Tierwohlstandards müssen am Markt zu verdienen sein oder durch Förderprogramme für Tierwohlprodukte ausgeglichen werden. Kein Export von Wertschöpfung und Import von Tierleid!
Kein „Gold Plating“
  • Höhere nationale gesetzliche Standards, als es die EU vorschreibt, widersprechen der Wettbewerbsgleichheit und sind zu vermeiden.
Zugang zu sicheren und effizienten Pflanzenschutzmitteln
  • Pflanzengesundheit ist Voraussetzung für gesunde Lebensmittel. Wie für die menschliche Gesundheit sind auch für die pflanzliche Gesundheit wirkungsvolle Mittel notwendig.
Schutz der wertvollen Ressource Boden
  • Verantwortungsvoller Umgang mit Boden, um den Bodenverbrauch einzudämmen und Nutzungskonflikte zu vermeiden.
Unterstützungen im Bereich des klimafitten Ackerbaus
  • Forcierung des Humusaufbaus und Schaffung von Anreizen und Entschädigungen für die Speicherung von CO2.
Bodennahe Gülleausbringung
  • Förderausbau für Schleppschlauch oder Schleppschuh zur Verringerung von Nährstoffverlusten und Geruchsemissionen.
Erhaltung einer attraktiven Almbewirtschaftung
  • Die Offenhaltung der Kulturlandschaft ist ein unverzichtbarer Beitrag zur Erholungsfunktion für Einheimische und Gäste. Um die Beweidung sicherzustellen, bedarf es gezielter Maßnahmen gegen Prädatoren, insbesondere gegen den Wolf.
Regionalprogramm ersetzen
  • Übernahme der Regelungen aus dem Nitrataktionsplan und Sicherstellung der regionalen Produktion.
Beratung und Unterstützung durch das Kompetenzzentrum Grünland
  • Eiweißstrategie für das Grünland und klimafittes Saatgut sowie Grünlandsaatgutaktionen bei Wetterextremen.
Praktikable Rahmenbedingungen
NEIN zur Überregulierung durch die EU
  • Subsidiarität stärken, Regulierungswut stoppen (z. B. Green Deal) und Abbau von bürokratischen Hürden.
Keine Erbschafts- und Vermögenssteuern
  • Keine Besteuerung der Arbeits- und Produktionsgrundlagen und keine Besteuerung von Vermögen und von Grund und Boden in Österreich.
Schutz des Eigentums
  • NEIN zur Öffnung der Forststraßen zur Freizeitnutzung. Land- und forstwirtschaftliche Produktion muss bei Nutzungskonflikten priorisiert werden.
Schutz vor Importen minderwertiger Waren aus Drittländern
  • Bekenntnis zur heimischen Produktion. Importware muss den inländischen Standards entsprechen.
Rasche und einfachere Bauverfahren
  • Betriebliche Weiterentwicklungen und insbesondere Investitionen in Tierwohl müssen zeitnah ermöglicht werden.
Aktive Waldbewirtschaftung sichern
  • Nur ein bewirtschafteter Wald ist ein klimafitter Wald, daher NEIN zu Bewirtschaftungseinschränkungen und Außernutzungsstellung von Waldflächen.
Nachhaltige Bekämpfung der Neophyten durch Verursacher
  • Der Klimawandel bringt neue Schädlinge und Pflanzen, die sich von nichtbäuerlichen Flächen ausbreiten (Straßenränder, Flussläufe).
Versuchswesen des Landes und der Landwirtschaftskammer stärken
  • Klimafitte Pflanzenproduktion erfordert ein umfangreiches Versuchswesen und ein Bodenprobenlabor im Kompetenzzentrum Boden-Humus-Erosionsschutz.
Infrastruktur im ländlichen Raum stärken
  • Sicherung des ländlichen Wegenetzes und eine Feinerschließung der Wälder. Katastrophenplan bei Großkalamitäten.
Stromproduktion am eigenen Betrieb
  • Ausreichend dimensionierte Netzzugänge und Netzausbau im Berggebiet sowie Forcierung der Initiative „Dächer statt Äcker“ bei Photovoltaik.
Rasche Umsetzung des EGG (Erneuerbare-Gase-Gesetz)
  • Erneuerbare Energien müssen ohne ideologische Grenzen forciert werden.
Schnelles Internet auf jedem Hof
  • Satelliteninternet in besonders strukturschwachen Gebieten und rasche Umsetzung der Breitbandstrategie 2030 mit Glasfaserleitungen bis zum entlegensten Hof.
Höhere Fördersätze KI-unterstützter Systeme
  • Bessere Investitionsförderung und Bindung an konkrete Umsetzung von KI-Projekten.
Budget für die Agrarjugend
  • „Innovationstag“ für junge Bäuerinnen und Bauern sowie Schülerinnen und Schüler an unseren Land- und Forstwirtschaftlichen Schulen.
Wertschöpfung steigern
Steirische Produkte für steirische Küchen
  • Regionalitätsoffensive zur Förderung der heimischen Produkte in Gemeinschaftsküchen und in der Gastronomie durch Bündelung des Angebots über das bäuerliche Versorgungsnetzwerk (bvn) und ausreichend Mittel für die öffentliche Versorgung.
Wohlige Wärme durch Biomasse
  • Regionale Versorgung mit Brennstoffen aus forstlicher Biomasse, agrarischen Reststoffen, erneuerbaren Strom, Gas und Treibstoffen sowie steirisches Brennholz für die Baumärkte forcieren.
Lückenlose Herkunftskennzeichnung in der Verarbeitung
  • Was drauf steht, muss drinnen sein. Lückenlose und durchgängige Zertifizierung mit dem AMA-Gütesiegel.
Schlagkräftige Vermarktungseinrichtungen
  • Stärkung der Erzeugerorganisationen, Verbände und Genossenschaften. Steigerung der Marktposition beim Holzverkauf durch Kooperationen.
Holzbau-Offensive
  • Verstärkter Einsatz von heimischem Holz in allen Formen (Bau, Energie und neue Anwendungen) sowie Ausbau der Bioökonomie.
Leuchtturmprojekt Reallabor
  • Treibstofferzeugung aus Holz rasch umsetzen und in Produktion bringen. Ausstieg aus fossilen Treibstoffen.
Direktvermarktung stärken
  • Ausweitung der Urproduktenliste und Erweiterung der Grenzen zum Gewerbe sowie Abbau von bürokratischen Hürden.
Erwerbskombinationsmöglichkeiten verbessern
  • Landwirtschaftliche Dienstleistungen erweitern und Anhebung der Grenzen für das bäuerliche Nebengewerbe und Kleinerzeugerregelungen.
Ausbau der häuslichen Pflege und Kinderbetreuung am Hof
  • Finanzielle Anreize für die häusliche Pflege zur Entlastung der Pflegeanstalten und Absicherung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum.
Zusammenleben verschiedener Generationen verbessern
  • Beratungsangebote für Hofübergaben intensivieren und Steigerung der Wertschätzung für die Frau am Hof.
Den Folder „Der weiß-grüne Weg zur Versorgungssicherheit“ findest Du hier zum herunterladen.