Landwirtschaftliches Risikomanagement verbessert, Prämienrückzahlung für 2016
Wer heuer eine landwirtschaftliche Versicherung gegen Dürre, Sturm und starke oder anhaltende Regenfälle abgeschlossen hat, bekam in den letzten Tagen einen Teil der Prämien rückerstattet. Die Österreichische Hagelversicherung zahlte Bäuerinnen und Bauern rückwirkend jenen Anteil zurück, der durch den Ausbau der Versicherungssysteme ab 2016 von der öffentlichen Hand getragen wird. Rund 43.400 Betriebe, also fast 80 Prozent der versicherten Betriebe, profitieren davon. „Es war mir ein großes Anliegen, die Versicherungsmöglichkeiten zu erweitern und die Bäuerinnen und Bauern bei der eigenständige Risikovorsorge tatkräftig zu unterstützen. Darum stellen wir bis 2020 insgesamt 76 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung“, erklärt Bundesminister Andrä Rupprechter.
Als Ergebnis der gemeinsamen, intensiven Bemühungen von Landwirtschaftsminister Rupprechter, Bauernbundpräsident Auer und Landwirtschaftskammerpräsident Schultes wurde ab heuer die staatliche Bezuschussung der Versicherungsprämien auf Dürre, Sturm und starke oder anhaltende Regenfälle ausgeweitet. Durch das attraktivere Versicherungssystem soll die Zahl der versicherten Landwirtinnen und Landwirte deutlich erhöht werden.
Weitereichender Versicherungsschutz
Die Mehrgefahrenversicherung wird von der Österreichischen Hagelversicherung (ÖHV) kontinuierlich ausgebaut. In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) und den Sozialpartnern wurde 2016 erstmals ein umfassendes Angebot für eine Dürreindex-Mais-Versicherung erarbeitet. Diese Versicherung soll bei jenen Flächen greifen, welche die Ertragsgrenzen bisher nicht erreicht haben. Für 2017 ist zudem eine Dürreindexversicherung für Winterweizen und Zuckerrüben geplant. Die Frostversicherung im Obstbau soll auf verschiedene Steinobst- und Beerenobstarten ausgeweitet werden. Eine Versicherung gegen Ertragsverluste durch Hochwasserschäden an landwirtschaftlichen Kulturen ist ebenfalls in Ausarbeitung.
Das österreichische Agrarversicherungssystem basiert auf einer öffentlich-privaten Partnerschaft. Dabei werden die Versicherungsprämien der Landwirtinnen und Landwirte für bestimmte Risiken zu 50 Prozent durch Bund und Länder gefördert. Die optimierte Ernteversicherung und öffentliche Zuschüsse bei den Versicherungsprämien geben den Bäuerinnen und Bauern zusätzliche Sicherheit und entlasten zugleich den Katastrophenfonds. Sofern eine Versicherung der betroffenen Kulturen möglich ist, soll es bei witterungsbedingen Schäden zukünftig keine zusätzlichen Zahlungen aus dem Katastrophenfonds geben.
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