Heimische Bäuerinnen und Bauern müssen immer mehr Zeit für bürokratische Arbeit aufwenden. Seitinger und Schmiedtbauer fordern Umkehrschwung bei Bürokratie.
Bundeskanzler Sebastian Kurz trat erst kürzlich für die Streichung von rund 1000 EU-Verordnungen im Zuge der Reform des EU-Vertrages ein. Insbesondere den Bereich der Landwirtschaft und der Lebensmittelerzeugung sollte man dabei unter die Lupe nehmen, denn dort steht ohnehin bereits ein enormes Maß an Bürokratie einem gesunden Hausverstand gegenüber. Nicht nur die Bäuerinnen und Bauern sowie die Lebensmittelverarbeiterinnen und Lebensmittelverarbeiter, sondern auch die Gastronomiebetriebe und Konsumentinnen und Konsumenten verstehen manche bürokratischen Auswüchse nicht mehr. Oftmals wird das „berühmte Handtuch“ aus Verzweiflung geworfen und wertvolle, traditionelle Produktionsstätten geschlossen. Speziell die Direktvermarkter und die Almwirtschaft (Käsereien, Erzeuger von Almbutter etc.) waren und sind im Fokus dieses Bürokratiewahns. Von der Pommes frites-Verordnung über vorgegebene Produktionsbezeichnungen und die Apfel-Regelung bis zur berühmten Gurkenkrümmung sind derartige Auswüchse hinlänglich bekannt.
23 Stunden „Bürokratiearbeit“ pro Monat
Um wettbewerbsfähig zu sein und überleben zu können, ist es noch lange nicht mit der Arbeit am Feld getan. Vielmehr bedarf es stetiger Innovation, Direktvermarktungsbemühungen sowie technischem Know-how – das alles ist zeit- und arbeitsintensiv. Unsere engagierten und fleißigen steirischen Bäuerinnen und Bauern arbeiten bereits jetzt im Schnitt rund 100 Stunden pro Woche am Feld, am Hof, im Stall, im Wald oder im Weinberg, um nur einige Arbeitsstätten der bäuerlichen Arbeit zu nennen. Allerdings ist es in den letzten Jahren vermehrt der Fall, dass Bäuerinnen und Bauern immer mehr Zeit für ihre bürokratischen Pflichten aufwenden müssen.
Eine Umfrage des Deutschen Bauernverbandes (DBV) zeichnet folgenden alarmierenden Trend auf: 23 Stunden „Bürokratiearbeit“ pro Monat! Tierhalter sitzen durchschnittlich sogar vier Stunden im Monat länger am Schreibtisch als noch im Jahr 2014. Die Europäische Kommission schätzt selbstkritisch ein, dass die Bürokratie für die Bäuerinnen und Bauern seit der letzten Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) um bis 25 Prozent gestiegen ist. Neben dem zeitlichen Aspekt ruft ein erhöhter Bürokratieaufwand zwangsläufig auch höhere Kosten hervor, die die Bäuerinnen und Bauern zusätzlich belasten.
Bürokratie: Wir brauchen wieder mehr Hausverstand und Vernunft
Der steirische Bauernbund-Obmann Landesrat Johann Seitinger spricht sich gemeinsam mit der steirischen EU-Wahl-Spitzenkandidatin Simone Schmiedtbauer für spürbar mehr Spielraum der heimischen Bäuerinnen und Bauern aus. „Unsere steirischen Bäuerinnen und Bauern sind vielfach nicht mehr bereit, diesen Regulierungswahn mitzutragen. Es braucht hier dringend einen Umkehrschub in Brüssel hin zu vorausschauenden und praxisnahen Regelungen, damit wieder mehr Zeit und Motivation für die eigentliche Arbeit bleibt“, betont Seitinger. Als engagierte Landwirtin kennt Schmiedtbauer die Herausforderungen einer überbordenden und belastenden Bürokratie und will sich auch in Brüssel stark für Verbesserungen einsetzen. „Zu oft ist der notwendige Verwaltungsaufwand für EU-Fördermittel nicht verhältnismäßig. Zu oft entstehen unnötige Hindernisse für Unternehmen, Gemeinden oder für Bäuerinnen und Bauern durch nicht gerechtfertigte Verwaltungslasten. Wir brauchen kein Bürokratiemonster, sondern ein unternehmerisch und verwaltungsökonomisch sinnvolles System. Wir müssen die EU wieder einfacher und verständlicher machen“, fordert Schmiedtbauer.
EU-Wahl: Einmalige Chance auf eine steirische Stimme in Brüssel
Gegenwärtig steht das unverzichtbare Programm der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und ländlichen Entwicklung für die nächsten sieben bis zehn Jahre vor der Beschlussfassung. Vor diesem Hintergrund ist es von großer Bedeutung eine starke steirische Stimme am Verhandlungstisch zu haben. Seitinger dazu: „Mit Simone Schmiedtbauer haben wir die ideale Kandidatin für unsere Steiermark. Mit ihrer Erfahrung als Bürgermeisterin, aktive Bäuerin, Direktvermarkterin, Jägerin und engagierte Frau in vielen Vereinen und Institutionen bringt sie das optimale Rüstzeug und den nötigen Hausverstand für eine erfolgreiche politische Arbeit in Europa mit.“
Foto: Fischer