Ausgewählte steirische Gastro-Unternehmen setzen auf vegetarische und vegane Trend-Gerichte
Superfood Käferbohne: Total lokal. Die von der EU geadelte Steirische Käferbohne g.U. bereichert als total lokales Superfood das vegetarische und vegane Speisenangebot. Hier gehen Landwirtschaft und Gastronomie künftig gemeinsame Wege. „Die 30 Partnerbetriebe der Genusshauptstadt Graz nehmen hier eine steiermarkweite Vorreiterrolle ein. Sie bieten auf ihren Speisekarten regelmäßig und im Besonderen beim wöchentlichen Veggie-Day Steirische Käferbohnen – vielfältig und kreativ zubereitet – auf ihren Speisekarten an“, freut sich Vizepräsidentin Maria Pein. Und weiter: „Mit dieser Initiative sind sie gemeinsam mit den Käferbohnen-Bauern Schrittmacher für vegetarische und vegane Trendgerichte aus der Region mit kurzen, klimaschonenden Transportwegen.“ Ausgewählte steirische Gastro-Unternehmer haben heute im Grazer Science Tower, auf dessen Dach-Gemüsegarten neben steirischem Kren, Grazer Krauthäuptel und Paradeisern auch Käferbohnen wachsen, dieses lokale Superfood kulinarisch kennengelernt.
Ernährungsmedizinerin Sandra Holasek: Was ein Superfood so super macht. Die steirische Käferbohne ist ein wahres Gesundheitspaket und eine wichtige Eiweißquelle für Vegetarier und Veganer“, schwärmte die Ernährungsexpertin Sandra Holasek von der MedUni Graz. Und weiter: „Besonders besticht sie durch einen sehr hohen Eiweiß- und Ballaststoffgehalt, sie ist auch reich an Vitaminen und Mineralien.“ Was ein Superfood so super macht, ist die besonders hohe Vital- und Nährstoffdichte und genau das findet man in der Steirischen Käferbohne!“ Aus diätetischer Sicht ist sie – auch für Vegetarier, Veganer oder Flexitarier – ein ideales Lebensmittel. Sie enthält von Natur aus alles, was für eine ausgewogene Ernährung wichtig ist. In Kombination mit Getreideprodukten und Kartoffeln ist die Steirische Käferbohne eine ausgezeichnete pflanzliche Eiweißquelle, bei der auch Genuss und Geschmack nicht zu kurz kommen.
Landesrat Johann Seitinger: Im Trend. „Die steirische Käferbohne ist mittlerweile so untrennbar mit der Identität der Steiermark verbunden wie das Kernöl, beide ergänzen sich fulminant. Die Käferbohne kann durchaus als steirisches Superfood bezeichnet werden, das mehr denn je im Trend liegt. Ein gesundes Produkt auf höchstem Qualitätsniveau mit geschützter Herkunftsbezeichnung und einer starken Marke – das schafft Vertrauen und überzeugt die Konsumenten. In Zukunft müssen wir unsere Anstrengungen nicht nur auf einzigartige Produktmarken und innovative Erzeugnisse ausrichten, sondern es muss das große Potential der Produkte ausgeschöpft werden. Unsere heimischen Bäuerinnen und Bauern sind nicht nur der Garant für eine nachhaltige Produktion von hervorragenden Lebensmitteln, sondern auch ein hoher Innovationsträger und unverzichtbarer Dienstleister im ländlichen Raum“, betont Agrarlandesrat Johann Seitinger.
Genusshauptstadt Graz: Veggie-Day. Die Genusshauptstadt Graz ist nicht nur die Stadt des Genusses, sondern auch der Genießer. Waltraud Hutter, Genusshauptstadt-Chefin berichtete von den neuesten Aktivitäten: „Genuss kann man in Graz jetzt so richtig genießen – noch dazu gesund und nachhaltig! Denn jeden Mittwoch ist in Graz Veggie-Day und zwar ganz offiziell!“ Alle Genusshauptstadt-Partnerbetriebe beteiligen sich daran. Besonderes Augenmerk soll auf die Verwendung von hochwertigen regionalen und saisonalen Grundprodukten gelegt werden. Am 1. Oktober gibt es eine große Veggie-Day-Veranstaltung am Grazer Hauptplatz und da wird natürlich auch die Steirische Käferbohne im kulinarischen Angebot vertreten sein.
Fritz Rauer, Obmann Plattform zum Schutz der Steirischen Käferbohne: Klimawandel. Durch den regionalen Anbau dieser wertvollen Hülsenfrucht werden lange Transportwege und damit klimaschädliches CO2 vermieden. Auch die traditionelle Art der Haltbarmachung als Trockenbohne ist sehr nachhaltig. Für die schonende Trocknung ist ein vergleichsweise geringer Energieaufwand nötig, das Transportgewicht ist geringer und die Lagerung einfach und ohne technische Kühlung möglich. Aber: die heißer werdenden Sommer machen den Anbau für die Landwirte immer riskanter. Fritz Rauer: „Bei länger anhaltenden Temperaturen über 28°C kommt es zu Blütenabwurf und schlechtem Hülsenansatz. Ertragseinbußen bis hin zum Totalausfall können die Folge sein. Deshalb wird bereits seit mehreren Jahren im Bereich der Sortenzüchtung akribisch geforscht, man hofft, in absehbarer Zeit eine neue, verbesserte Sorte mit größerer Hitzetoleranz zur Verfügung zu haben.“
Steirische Käferbohne beim Einkauf erkennen. Der Anbau und die Verarbeitung erfolgen kontrolliert und zertifiziert in der Steiermark, kurze Transportwege, beste Qualität und Gentechnikfreiheit sind damit garantiert. Als Konsument kann man sicher sein, dass in Verpackungen, die die geschützte Bezeichnung „Steirische Käferbohne“ und die Banderole sowie das Unionszeichen für geschützte Ursprungsbezeichnung tragen, auch die Steirische Käferbohne drinnen ist.
Käferbohne verbessert den Boden. Der Großteil der Steirischen Käferbohnen wird in Kombinationskultur mit Mais als Stützpflanze angebaut, ein kleinerer Teil wächst in Spalier- sowie Heckenkulturen. Die traditionelle Stangenkultur beschränkt sich mittlerweile nur noch auf den Hausgartenbereich. Als Leguminose wirkt die Käferbohne stickstoffanreichernd und damit bodenverbessernd.
Zahlen und Fakten. Der steirische Käferbohnenanbau entwickelte sich vom reinen Selbstversorgeranbau bis in die 1970er Jahre zu einer wirtschaftlich bedeutsamen Kultur für die Landwirte. Seit Zuerkennung des EU-Herkunftsschutzes werden jährlich auf 500 bis 650 Hektar Steirische Käferbohnen angebaut. Rund 200 landwirtschaftliche Betriebe, Verarbeiter und Händler sind Mitglied bei der Plattform zum Schutz der Steirischen Käferbohne, nehmen am Kontrollsystem teil und werden jährlich zertifiziert.
Die Steirische Käferbohne zeichnet sich durch einen hohen Eiweißgehalt aus, ist reich an Ballaststoffen und enthält viele Kohlenhydrate aber fast kein Fett. Weiters enthalten 100 g gekochte Käferbohnen ca. 36 mg Kalzium, 1,5 mg Eisen, 5 mg Natrium, 1,5 µg Vitamin A (RE) und 0,3 mg Vitamin C. Und: Ihr unverwechselbares Aussehen und der fein-nussige, zart schmelzende Geschmack sind wahrhaft königlich.
Foto: Barbara Majcan