Heimische Landwirte brauchen Planungssicherheit. Detaillierte Folgenabschätzung nötig. EU-Agrarbudget nicht kürzen.
“Auf europäischer Ebene ist die Debatte über Mercosur alles andere als vorbei. Daher müssen wir endlich wissen, welche konkreten Nachteile das EU-Abkommen mit der südamerikanischen Wirtschaftsgemeinschaft für die heimische Landwirtschaft bringt. Die bisher kommunizierten Bedingungen würden zu einer drastischen Wettbewerbsverzerrung zu Lasten unserer hochwertigen und nachhaltigen Landwirtschaft führen und sind daher nicht akzeptabel. Wir müssen diese Unsicherheit dringend beenden und Planungssicherheit für unsere bäuerlichen Familienbetriebe schaffen”, sagt Simone Schmiedtbauer, Europaabgeordnete und EU-Agrarsprecherin der ÖVP, zur heutigen Anhörung über die Folgen des geplanten EU-Mercosur-Abkommens im Europaparlament.
“Wir brauchen dringend eine Folgenabschätzung auf der Basis des tatsächlichen Verhandlungsergebnisses samt detaillierter länderspezifischer Auswirkungsstudien. Dabei müssen wichtige Faktoren wie Produktionskosten und -standards sowie Produktionsauflagen für Nachhaltigkeit und Tierwohl berücksichtigt werden”, sagt Schmiedtbauer. “Denn es kann nicht sein, dass wir Rind- und Geflügelfleisch, Zucker und Ethanol in großem Stil aus Südamerika importieren und damit die Brandrodung des Regenwaldes belohnen, während für unsere europäischen Landwirte immer strengere Regeln und höhere Standards eingeführt werden.”
“Das angekündigte Hilfspaket von einer Milliarde Euro wäre ein Tropfen auf den heißen Stein und kein angemessener finanzieller Ausgleich für die bäuerlichen Familienbetriebe, sollte es jemals einen formellen Abschluss des EU-Mercosur-Abkommens geben, bei dem die heimische Landwirtschaft tatsächlich die befürchteten Einbußen tragen müsste. Ich bin auch strikt gegen eine Kürzung des Agrarbudgets. Wir dürfen unsere Landwirte nicht noch größerer Unsicherheit aussetzen”, schließt Schmiedtbauer.
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