Mehr als 50 Prozent aller Speisen werden in der Steiermark außer Haus eingenommen. Dazu zählen vor allem die Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) sowie Schulen, Pflegeheime, Kindergärten, Kasernen usw. Gesund, frisch, saisonal und regional – das sind die wichtigsten Attribute, wenn es ums Essen geht. Nur unsere heimische Urproduktion ist in der Lage, Lebensmittel dieser hohen Qualität herzustellen und gleichzeitig kürzeste Transportwege zu garantieren. Regionale Lebensmittel sollen daher in allen Küchen, die im Einflussbereich des Landes stehen, eingesetzt werden.
Unter Patronanz von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer wurde der große Schulterschluss gefasst, einen weiteren Riesenschritt in Richtung Regionalität und Klimaschutz zu gehen. „Das Klima schützen und dem Land nützen, ist die oberste Prämisse. Daher freut es mich, dass die Steirerinnen und Steirer von diesem Schulterschluss für mehr Regionalität doppelt profitieren: Höchste Qualität der Speisen und größtmögliche Wertschöpfung in der Steiermark”, betont Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.
Ganz besonders hervorzuheben ist die KAGes, die eine der größten Lebensmitteleinkäuferinnen des Landes ist. Mit einer neu überarbeiteten Richtlinie gibt die KAGes ab 1.1.2020 ihren Betriebsdirektoren sowie Küchenleitern die Möglichkeit in die Hand, Transportwege, Nachhaltigkeitsvorgaben sowie das AMA-Gütesiegel als Kriterium in ihre Entscheidungen aufzunehmen und damit der Regionalität voll und ganz Rechnung zu tragen. „Wir starten natürlich nicht von Null, sondern weisen bereits heute über alle 18 Standorte hinweg einen regionalen Anteil von rund 50 Prozent auf. Unser Ziel ist es, gelebte Regionalität in unserer Unternehmensphilosophie widerzuspiegeln und dem einzelnen Patienten transparent zu vermitteln”, stellen KAGes-Vorstandsvorsitzender Karlheinz Tscheliessnigg und KAGes-Vorstandsdirektor Ernst Fartek fest.
Darüber hinaus fand auf Initiative der Landesräte Christopher Drexler und Johann Seitinger im Oktober ein Vernetzungstreffen zwischen den Betriebsdirektoren sowie Küchenleitern der KAGes und den Spartenobleuten der steirischen Landwirtschaft statt. Dabei wurde nicht nur die gesamte Bandbreite an steirischen Lebensmitteln präsentiert, sondern auch ein Austausch hinsichtlich Kapazitäten der Erzeuger und Anforderungen der KAGes gewährleistet. Gesundheitslandesrat Christopher Drexler: „Die Steirerinnen und Steirer sollen so lang wie möglich fit und gesund leben können. Die Ernährung spielt dabei eine ganz entscheidende Rolle. Denn gesunde Lebensmittel tragen wesentlich zum persönlichen Wohlbefinden bei und sollen daher gerade in Einrichtungen wie unseren Spitälern und Pflegeheimen noch häufiger auf den Tellern landen. Das kann am besten über den Einkauf regionaler Lebensmittel gewährleistet werden.”
Steirische Lebensmittel werden nach höchsten Tierschutz-, Hygiene- und Qualitätsstandards produziert, die weit über EU-Vorgaben hinausgehen. Das AMA-Gütesiegel ist dabei ein sicherer Garant beim Einkauf und gewährleistet heimische TOP-Qualität. „Die steirische Landwirtschaft ist mit ihren Verarbeitungs- und Veredelungsbetrieben so breit aufgestellt, dass sie jede Produktgruppe, den Anforderungen der Großküchen entsprechend, liefern kann. Es ist daher wichtig, diesen enormen Heimvorteil zu nutzen, um Transparenz, Regionalität sowie biologische Kriterien in einer Hand zu haben. Ich bin sehr froh, dass es diesen Schulterschluss gibt und sich die KAGes als starke Partnerin der regionalen Produktion sieht”, freut sich Agrarlandesrat Johann Seitinger.
Zahlen, Daten, Fakten:
- Gesundheitlicher Mehrwert durch kurze Transportwege: Salat ist bereits nach 24 Stunden vom Feld auf dem Teller. Damit kann die Qualität der Inhaltsstoffe (Vitamine, Mineralstoffe, etc.) erhalten und ein wesentlicher Beitrag zur gesunden Ernährung von Mitarbeitern und Patienten erbracht werden.
- Klimaschutz durch heimische Produktion: Durch kurze Transportwege und schonende naturnahe Produktion ist der ökologische Fußabdruck um ein Vielfaches geringer als bei ausländischen Billigimporten. Entstehen beispielsweise bei der Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch in Brasilien 80 Kilogramm CO2, so sind es in Österreich nur 14 Kilogramm. Damit liegt Österreich auch deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 22 Kilogramm CO2 pro Kilogramm Rindfleisch.
- Arbeitsplatzsicherung und regionale Wertschöpfung: Mit dem vermehrten Griff zu heimischen Lebensmitteln erhöhen die Konsumentinnen und Konsumenten nicht nur die Wertschöpfung in der Region, sondern leisten auch einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zum Erhalt von Arbeitsplätzen. 10 Prozent mehr regionale Lebensmittel würden für die Steiermark rund 3500 neue Jobs bedeuten.
Foto: GEPA