EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen eröffnet strategischen Dialog über die Zukunft der Landwirtschaft / Jungbauern: Kurskorrektur ist notwendig
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat nun einen im Herbst angekündigten Strategischen Dialog initiiert, der bis Sommer 2024 eine gemeinsame Vision zur Zukunft der Landwirtschaft in Europa zum Ergebnis haben soll. ÖVP-Jugendsprecherin Carina Reiter setzt sich dafür ein, dabei die Jungbäuerinnen und Jungbauern zu Wort kommen zu lassen: „Wir begrüßen diese Initiative von Kommissionspräsidentin von der Leyen, denn die Zukunft der Landwirtschaft entsteht bereits jetzt. Deshalb ist es unbedingt notwendig, die Jungbauern und jungen Hofübernehmer in die Gespräche mit einzubinden, denn sie sind es, die die Land- und Forstwirtschaft von morgen gestalten. Wir jungen Landwirte müssen mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen arbeiten, die jetzt definiert werden. Daher fordern wir auch ein Mitspracherecht, wenn es um die Zukunft der Landwirtschaft geht.“
„Green Deal bringt uns an die Grenzen“
Für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft fordert Reiter von der EU-Kommission ein klares Bekenntnis ein: „Anstatt uns Steine in den Weg zu legen, brauchen wir die richtigen Werkzeuge für eine Weiterentwicklung unserer kleinstrukturierten bäuerlichen Familienbetriebe. Der Green Deal bringt uns an unsere Grenzen und legt uns überbordende Vorgaben auf, die wir nicht einhalten können. In Zukunft sollen wir jungen Bäuerinnen und Bauern aber die Versorgung unserer Länder und der EU mit Lebensmitteln, Energie und Rohstoffen sicherstellen. Es braucht daher jetzt eine Politik der Anreize anstelle von bloßen Verboten und nicht zuletzt auch in der nächsten Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2028 ein starkes Bekenntnis für eine junge, dynamische und zukunftsfitte Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion in Europa.“
Seit 2015 werden Junglandwirtinnen und Junglandwirte unter 40 Jahren im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU gesondert gefördert. Österreichs Landwirtschaft ist im europäischen Vergleich besonders jung – diesen Status gilt es auszubauen, so Reiter: „In der EU sind 11 Prozent der bäuerlichen Betriebsführer jünger als 40 Jahre, in Österreich ist diese Zahl mehr als doppelt so hoch. 23,3 Prozent Jungbäuerinnen und Jungbauern unter 40 Jahren verdeutlichen, dass die nächste Generation bereits in den Startlöchern steht. Das liegt nicht zuletzt an der guten landwirtschaftlichen Ausbildung in Österreich, braucht aber auch die Anerkennung der Europäischen Union.“
Foto: Manuel Horn