LKÖ-Präsident befürwortet regelmäßige Aktualisierung von Bemessungsgrundlagen
„Jeder, der sich mit der Einkommenssituation der bäuerlichen Familienbetriebe gemäß Grünem Bericht und der Realität auf unseren Höfen auseinandersetzt, weiß, dass alles andere als eine Goldgräberstimmung in der Landwirtschaft herrscht. Umso mehr erzürnt uns, dass mit der Diskussion um die Einheitswert-Hauptfeststellung wieder einmal eine vollkommen unangebrachte, ja niveaulose Neiddebatte angeheizt wird“, betont Landwirtschaftskammer Österreich-Präsident Josef Moosbrugger anlässlich heutiger Medienberichte rund um dieses Thema. Hintergrund ist, dass die Begutachtungsfrist für die Änderung des Bewertungs- und Bodenschätzungsgesetzes bis heute läuft.
„Dass die regelmäßige Aktualisierung der pauschalen Bemessungsgrundlagen für Steuern und Abgaben beendet wird, steht nicht zur Diskussion. Aus Sicht der Landwirtschaft fordern wir sogar eine regelmäßige Neubewertung der Einheitswerte, die ja auch so vorgesehen ist. Eine solche Anpassung ist sogar in unserem ureigensten Interesse, da Klimaverschlechterung und andere nicht beeinflussbare Faktoren eine Veränderung der Ertragslage herbeiführen”, unterstreicht Moosbrugger.
„Während die Betriebsmittelkosten massiv steigen, stagnieren die Erzeugerpreise. Die Preis-Kosten-Schere klafft auf vielen Betrieben immer stärker auseinander. Auch eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) hat gezeigt, dass der Wertschöpfungsanteil unserer Bauernhöfe in den letzten Jahrzehnten gesunken ist. Die Bauernfamilien stehen unter enormem Druck. Daher fordern wir einerseits bessere Erzeugerpreise und andererseits auch ein regelmäßige Neubewertung und somit Feststellung der Einheitswerte”, so der LKÖ-Präsident.