Minister Norbert Totschnig und Landesrat Hans Seitinger zeigten am 154. Landesbauernrat des Steirischen Bauernbundes die Herausforderungen für die Landwirtschaft auf.
Ganz im Zeichen des Krieges in der Ukraine und dessen direkten Auswirkungen auf Österreich und Landwirtschaft stand dieser Tage das höchste Gremium des Steirischen Bauernbundes. Landesobmann Landesrat Hans Seitinger konnte dazu als Ehrengäste neben Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig auch Landtagspräsidentin Manuela Khom, EU-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer, LK-Präsident Franz Titschenbacher, Vizepräsidentin Maria Pein, Landesbäuerin Viktoria Brandner, Abg.z.NR Andreas Kühberger sowie Abgeordnete aus dem Landtag begrüßen.
In seinen Ausführungen ging Seitinger auf den Angriffskrieg in der Ukraine und die damit verbundenen Herausforderungen auf Österreich ein. Energieknappheit, steigende Preise und eine Teuerung seien die Folgen. Die Betriebsmittelpreise steigen ebenso, was viele Landwirte vor Probleme stellt. Doch dies seien alles Probleme, welche durch Zusammenhalt lösbar seien. „Der Bauernbund und die Bundesregierung haben in den letzten Monaten vieles für die Bäuerinnen und Bauern im Steirerland auf den Weg gebracht. Sei es der 500 Euro Klimabonus und die Kompensierung der CO2 – Bepreisung für die Landwirtschaft, die Anhebung der bäuerlichen Mindestpensionen, der Einsatz der Bauernbundfunktionäre für die Verbesserung der Richtlinie bei der Nutzung von Biomasse oder ein 110 Millionen Euro Antiteuerungspaket für die Landwirtschaft. Ebenso sind uns die Investitionen in die Bildung und somit in die Jugend ein großes Anliegen. So können wir mit Geschlossenheit trotz aller Herausforderungen mit Zuversicht in die Zukunft blicken!“
Danach stellte die Steirische Jungbauernschaft in Person von Obmann Ralf Wagner und Vorstandsmitglied Martina Rieberer den Funktionären ihre durchgeführte Kampagne „Dächer statt Äcker“ vor, in der es darum geht, dass man nicht wertvolle Ackerböden mit Photovoltaik zupflastert, sondern vorher vorhandene Dachflächen nimmt. Dies stieß bei den Delegierten auf großen Applaus.
LK-Präsident Franz Titschenbacher stellte in seiner Rede klar, dass Biomasse erneuerbare Energie bleiben muss. „Wer Ökostrom abdreht, dreht Atomstrom auf“, sagt der Kammerpräsident. Vizepräsidentin Maria Pein strich hervor, dass eine Pensionserhöhung von fünf Prozent erreicht werden konnte und Alm- und Landesbäuerin Viktoria Brandner ging in ihren Ausführungen auf das Thema Wolf ein und sagte, dass durch die Nichtentnahme des Wolfes die Almen in Gefahr geraten und es damit eine Forcierung der Ganzjahresstallhaltung kommt.
Danach trat Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig ans Rednerpult und sprach an, dass es aktuell mehrere Krisensituationen gleichzeitig gibt. Bei der Klimakrise meinte der Minister, dass durch Trockenheit, Überschwemmungen und Naturkatastrophen aller Art die Landwirtschaft sehr betroffen sei und man deshalb in Europa Vorreiter zur Bekämpfung der Klimakrise sein muss. Eine weitere Herausforderung sei die 0-Corona-Politik von China, die zu Lieferkettenproblemen führe. Totschnig sagte, dass man mit der Pandemie leben lernen muss und weiter auf Eigenverantwortung der Bevölkerung setzen sollte. Im Falle der Ukraine-Krise setzt der Minister auf Verhandlungen, denn diese müsse schnellstmöglich beendet werden und die Teuerung ansprechend, führte er aus, dass trotz Krise immer mehr Leute in Österreich in Arbeit gebracht werden konnten. Durch die steigenden Preise in fast allen Sektoren haben die Menschen Zukunftsängste. Die Bundesregierung versuche durch ihre Maßnahmen die Menschen effektiv zu entlasten. Vor allem für die Landwirtschaft habe man vieles auf den Weg gebracht, was effektiv hilft. Und abschließend sagte der Minister unter Applaus der Anwesenden: „Gemeinsam und mit Zuversicht werden wir alle Probleme meistern und lösen können. Die Bäuerinnen und Bauern stellen die Versorgungssicherheit der Bevölkerung sicher und dafür bin ich euch sehr dankbar!“
Anschließend wurde der Landesbauernrat geschlossen und bei einem gemeinsamen Mittagessen in gemütlicher Atmosphäre ausführlich geplaudert.
Foto: Arthur