Einer langjährigen Tradition folgend, stellen die österreichischen Bundesländer alternierend jedes Jahr einen Christbaum für den Wiener Rathausplatz zur Verfügung. Heuer wird jene 130 Jahre alte Fichte aus dem Wald der Steiermärkischen Landesforste für weihnachtliche Stimmung in der Bundeshauptstadt sorgen, die Agrarlandesrat Hans Seitinger als Eigentümervertreter der Landesforste, deren Direktor Andreas Holzinger und der Admonter Bürgermeister Christian Haider heute Mittwoch, 19.10.2022, präsentierten.
„Die Steiermark ist das waldreichste Bundesland Österreichs und ich bin stolz, dass wir den Wiener Rathausplatz mit dieser prächtigen 28 Meter hohen Fichte schmücken können. Seit 130 wächst dieser Baum im sanften Hochtal zwischen Admont und St. Gallen mit dem Blick auf die malerischen Gesäusegipfel. Nun wird die Fichte im Advent als prominentester Steirer in Wien ein Botschafter für das Grüne Herz Österreichs sein.“
Mit diesem 130-jährigen Baum will die Steiermark nicht nur auf die Bedeutung der Wälder für die Forstwirtschaft sondern auch auf jene für den Tourismus hinweisen und den zahlreichen und treuen Gästen aus Wien, die in der Steiermark urlauben, danken.
Mitentscheidend für die Auswahl dieses Baumes war insbesondere auch die Nähe zur Bundesstraße, um einen möglichst einfachen Transport in die Bundeshauptstadt zu ermöglichen. Nach dem Aufstellen am Wiener Rathausplatz werden noch zusätzliche Äste angebracht, bevor Landeshauptmann Christopher Drexler am 19. November 2022 gemeinsam mit dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig die Illuminierung des Baumes vornehmen wird.
Statements der Landesspitze
Landeshauptmann Christopher Drexler: „Mit dem Christbaum steht heuer am Wiener Rathausplatz ein Stück Steiermark im Blickpunkt. Unser Land ist in den nächsten Monaten mit einem einzigartigen Dreiklang in Wien vertreten: Der Christbaum, der Steiermark-Frühling und der Pavillon der STEIERMARK SCHAU rücken das grüne Herz Österreichs in der Bundeshauptstadt in den Fokus.″
„Die wunderschöne steirische Natur und unsere außergewöhnlichen Wälder sind weit über die Landesgrenzen bekannt. Daher freue ich mich sehr, dass der Christbaum in der Bundeshauptstadt diesmal aus der Steiermark kommt“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang.
Zahlen, Daten und Fakten…
…zum Baum:
- Baumart: Fichte
- Alter: ca. 130 Jahre
- Höhe: 30 m hoch
- Brusthöhendurchmesser: 65 cm
- Gewicht: rund 3,6 Tonnen (samt grüner Nadelmasse)
…zum Standort:
- Die „Buchau“ ist ein sanftes Hochtal mit Buchen-reichen Wäldern (daher auch der Name) am Fuße des großen „Buchsteins“. Dieses Hochtal wurde in der letzten Eiszeit von den Ausläufern des Ennstal-Gletschers geschliffen und finden sich heute noch Reste von End- und Seitenmoränen.
- Ein mittelalterlicher geschotterter Karrenweg führte von Admont nach St. Gallen, da das Ennstal durchs Gesäuse durch seine Steilheit und Bergsturzblockwäldern, sowie der „wilden Enns“ kaum passierbar war (im Sommer Steinschlag und Überflutungen, im Winter Lawinen)
- Viele kleine Gehöfte lagen verstreut auf der Buchau und dienten den Selbstversorger-Bauern als Unterkünfte. Diese Waldbauern produzierten Holzkohle für die Hammerwerke in St. Gallen und die Hochöfen in Hieflau. Durch den Bau der Eisenbahn durchs Gesäuse und den damit verbundenen Ersatz der Holzkohle durch billigere Steinkohle verloren viele dieser Kleinbauern ihre Einkommensgrundlage und verließen ihre Höfe.
- 1889 kaufte das Land Steiermark die Wälder in und um das Gesäuse von der „Alpine-Montan-Gesellschaft“, der Nachfolgeorganisation der „Innerberger Hauptgewerkschaft“ – so auch die Flächen auf der Buchau und die Weideflächen. Seitdem entwickelt sich der Wald auf der Buchau kontinuierlich und nachhaltig und erfüllt seine Nutz-, Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungsfunktion.