Landesrat Seitinger zeichnete im Rahmen der Abgeordnetenkonferenz der Steirischen Volkspartei in St. Kathrein am Ofenegg ein objektives Bild des ländlichen Raumes und zeigte zahlreiche Chancen für eine positive Zukunftsentwicklung auf. Die Steiermark ist eine pulsierende Region im Herzen Europas. Sie ist in vielen Wirtschafts- und Gesellschaftsbereichen führend in Europa, sogar weltweit. Allerdings gibt es rund um aktuelle gesellschaftliche und politische Strömungen zahlreiche offene Punkte und Herausforderungen, die gelöst werden müssen, um in der Steiermark auch in Zukunft die gewohnte Lebensqualität sicherstellen zu können.
70 Prozent wohnen am Land
Obwohl in der Steiermark noch über 70 Prozent der Menschen im ländlichen Raum wohnen, ziehen pro Monat 600-800 Leute aus allen Regionen nach Graz und Graz-Umgebung. Wer einmal in den urbanen Raum zieht, wird meist sein ganzes weiteres Leben ebenda verbringen. Dem entgegengesetzt fahren Stadtbewohner bis zu 50 mal und öfter jährlich in die Gegenrichtung, weil sie als Ausgleich und zur Erholung die gepflegte Kulturlandschaft, die intakte Natur und die hochwertige steirische Kulinarik, die von den Bäuerinnen und Bauern und den Bewohnern des ländlichen Raumes bereitgestellt werden, genießen wollen. „Wir werden kein Feindbildszenario zwischen Stadt und Land entwerfen“, führt Landesrat und Bauernbundobmann Hans Seitinger seine Ausführungen fort, „die Aufgabe, gerade die der Volkspartei ist es, den Menschen am Lande Rahmenbedingungen zu schaffen, damit der ländliche Raum neben dem pulsierenden Grazer Kerngebiet ein attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum bleibt. Das Ziel muss es sein, eine starke regionale Wirtschaft, effiziente Lebensinfrastruktur, flächendeckende Landwirtschaft und ausreichende Mobilität und Infrastruktur bereitstellen zu können.“
Wirtschaftsfaktor Landwirtschaft
Einen wesentlichen Anteil, um auch die Landwirtschaft nicht nur in ökonomisch einwandfrei bewirtschaftbaren Gegenden zu halten, haben auch die neuen Programme der gemeinsamen Agrarpolitik, die in Kürze starten werden. In großen Teilen der Steiermark stellen diese Programme einen wesentlichen Anteil am Familieneinkommen der bäuerlichen Betriebe dar. Unsere Bauernfamilien investieren diese Gelder eins zu eins in regionale Wirtschaftskreisläufe. Von 2008 bis 2012 haben die Steirischen Bauern 1,05 Milliarden Euro in ihre Betriebe investiert. Diese Aufträge bekamen nur die Firmen, die in der Region ansässig sind. Insgesamt sind in der steirischen Landwirtschaft 105.000 Menschen beschäftigt. „Daneben müssen wir Antworten finden auf die zentralen Fragen der Aufrechterhaltung und Sanierung des steirischen Landes- und Gemeindestraßennetzes, wir müssen neue Ideen für regionale Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeiten andenken, den immer wichtiger werdenden Sozial- und Pflegebereich in den Fokus rücken. Zentrales Thema sind desweiteren maßgeschneiderte Bildungsnetzwerke und –möglichkeiten, um auch in Zukunft Fachkräfte für die Betriebe im ländlichen Raum ausbilden zu können“, so der Landesrat. Dies alles könne man nur in einem Prozess, von unten nach oben unter Beteiligung der Menschen, die in den Gemeinden leben, gemeinsam in Angriff nehmen. „Wir brauchen ein starkes Bewusstsein, ein neues Denken und mutiges Handeln, um den ländlichen Raum in dieser Vielfalt und Qualität in eine gute Zukunft zu führen“, schloss Seitinger seinen die Dinge auf den Punkt bringenden Vortrag.