Kürbiskernöl-Prämierung 2021: Corona konnte die Top-Leistungen nicht bremsen

Titschenbacher: Entgegen den Erwartungen neue Rekorde – Spitze der Topleistungen wird höher und gleichzeitig breiter

Trotz Corona-Pandemie Prämierung der Rekorde. Die aufgrund der Corona-Pandemie erschwerten Voraussetzungen konnten den Run auf den Kürbiskernöl-Qualitätswettbewerb nicht bremsen – im Gegenteil, die Landesprämierung 2021 zeitigte neue Rekorde. Von den 518 (+6) eingereichten Ölen wurden 459 (+31) oder rund 89 Prozent (+ 5 Prozent) ausgezeichnet. Damit wird die Spitze der Top-Leistungen höher und gleichzeitig breiter. Präsident Franz Titschenbacher: „Die Landesprämierung wird bei den Kürbiskernöl-Produzenten hochgeschätzt. Sie ist ein wesentlicher Impulsgeber dafür, die optimale und bestmögliche Kürbiskernöl-Qualität auf den Betrieben herzustellen. Dazu unterstützt die Landwirtschaftskammer die Produzenten durch gezielte Aus- und Weiterbildung.“

Durch Höherqualifizierung zum Kernölprofi. „Diese Spitzenleistungen sind die Früchte der jahrelangen Qualitätsoffensive der Landwirtschaftskammer für und mit den Kürbiskernöl-Produzenten“, unterstreicht Titschenbacher. Rund 1.300 Kernölproduzenten unterziehen sich seit Jahren Spezialschulungen, bei denen wichtige fachspezifische Themen wie Anbau, Sortenversuche Kulturpflege, Ernte, Waschen, Trocknen oder die Lagerung der Kerne umfassend erörtert werden. Zusätzlich ist die Landesprämierung eine wesentliche Qualitätsgarantie.

Landesrat Hans Seitinger hebt den hohen Stellenwert des Steirischen Kürbiskernöls g.g.A. hervor. „Unser Steirisches Kürbiskernöl steht für Genuss in Reinkultur und höchste Qualität. Das „grüne Gold“ ist ein Aushängeschild für unser Land und unterstreicht den hervorragenden Ruf der steirischen Kulinarik. Weltweit erfreuen sich immer mehr Menschen an dieser besonderen Spezialität. Mit ihrem Fleiß und Engagement sorgen die Bäuerinnen und Bauern dafür, dass die weiß-grüne-Banderole auch in Zukunft höchste Qualität aus der Steiermark sicherstellt.“

Gratulation: 20 Mal in Folge prämiert. Die jährliche Landesprämierung im Frühjahr und das Kürbiskeröl-Championat im Herbst sind besondere Höhepunkte für die Kürbiskernölproduzenten. Heuer führte die 100-köpfige Expertenjury vier Tage lang die sensorischen Tests hinsichtlich Farbe, Geschmack, Reintönigkeit und Konsistenz durch. Danach mussten die Öle auch den Labortest, der die Inhaltsstoffe überprüft, bestehen. Eine besondere Auszeichnung für außergewöhnliche Qualitätsleistungen ist auch die Rangliste der „20 in Folge prämierten Betriebe“. Erstmals aufgestiegen in diese Liga sind drei Kalsdorfer Familienbetriebe: Gertraud und Christian Konrad, Bettina und Friedrich Edelmann sowie Erich und Daniela Lienhart.

Obmann Franz Labugger: Anbaufläche wird steigen. Der Obmann der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. erwartet, dass die Kernlager im kommenden Herbst leer sein werden. Labugger: „Daher treffen die Kernöl-Produzenten jetzt schon Vorsorge und werden die Anbaufläche schätzungsweise um etwa 15 Prozent ausweiten, um ausreichend Kürbiskernöl auf den Markt zu bringen.“ Somit könnte die Anbaufläche in der Steiermark weiter um etwa 2.000 Hektar steigen. Das abgelaufene Kürbisanbaujahr 2020 bezeichnet Labugger bezogen auf die Höhe der Kernerträge als durchschnittlich: „Teils waren Hagel und Niederschläge eine Herausforderung.“ Hinsichtlich der Qualität aber war das vergangene Kürbisjahr sehr gut. Labugger: „Wir konnten eine sehr gute Kernqualität in die Flasche bringen. Das Kernöl des Anbaujahres 2020 ist außergewöhnlich geschmackvoll.“ 

Paul Kiendler, Sprecher der Ölmühlen in der Wirtschaftskammer: Intensive Exportbestrebungen. „Das bevorzugte Exportland aller tätigen Vermarkter ist Deutschland. Im Süden Deutschlands wird bereits gut verkauft, im Norden hingegen versucht man erst richtig Fuß zu fassen. In den Nördlichen EU-Staaten erfreut sich das Kürbiskernöl immer größerer Beliebtheit. Im Süden Europas ist es durch die Dominanz des Olivenöls für das Kürbiskernöl schwieriger zu reüssieren. In Spanien werden die ersten Versuche gemacht, Ölkürbis anzubauen. Wir müssen daher versuchen, auch dort unser „Steirisches – Original“ zu verkaufen. In Amerika ist es noch keinem gelungen, größere Mengen abzusetzen. Alle für den Export Verantwortliche arbeiten aber daran. In Asien hingegen sind einige Anbieter sehr erfolgreich vertreten und das Kürbiskernöl ist ein Geheimtipp in der gehobenen Küche.“

 Reinhold Zötsch, Geschäftsführer Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl. Digitaliserte Verkostung. „Trotz erschwerter Bedingungen durch die Covid-Krise erfolgte erstmals eine vollkommen digitalisierte Verkostung. Von der Erfassung und Codierung der eingereichten Öle über die Rückstandsanalyse im Labor, der Verkostung der Öle bis hin zur Erstellung des Prüfberichtes.“

Foto: LK-Danner

 

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