Präsident ÖR Gerhard Wlodkowski kündigt die Übergabe seiner Funktionen als Bauernbund-Landesobmann und Landwirtschaftskammer-Präsident an. Als Bauernbundobmann – Landesobmann wird ihm Landesrat Hans Seitinger folgen und Franz Titschenbacher wird zum Landwirtschaftskammerpräsident der Steiermark designiert.
Eine geordnete Hofübergabe
„Die großen agrarpolitischen Weichen für die heimischen Bäuerinnen und Bauern sind gestellt. Die wichtigen Beschlüsse für die neuen siebenjährigen EU-Programme bis 2020 werden bis zum Jahresende verabschiedet sein und die Regierungsverhandlungen sind in der Zielgeraden. Das ist ein idealer Zeitpunkt, um nun in der Steiermark mit gutem Gewissen die Verantwortung als Landwirtschaftskammer-Präsident und Bauernbund-Landesobmann in jüngere Hände zu legen“, begründet Gerhard Wlodkowski seine Entscheidung. Wlodkowski betont: „Ich habe mit Landesrat Hans Seitinger als designierten Landesobmann des Steirischen Bauernbundes und Vizepräsident Franz Titschenbacher als designierten Präsidenten der Landwirtschaftskammer Steiermark eine gut überlegte, geordnete Hofübergabe vorbereitet. Seitinger und Titschenbacher stehen für Kontinuität und Innovation, sie werden entschlossen, tatkräftig und leidenschaftlich die bäuerlichen Anliegen vertreten“. Die definitive Übergabe erfolgt nach den jeweiligen Wahlen beim Landesbauernrat und der Kammervollversammlung vor Weihnachten.
Großer Steirischer Bauernvertreter, Agrarpolitiker und Sozialpartner Präsident Gerhard Wlodkowski steht seit knapp 21 Jahren an der Spitze der steirischen Landwirtschaftskammer und ist seit mehr als sechs Jahren auch Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich. Er ist ein durchsetzungsfähiger Verhandler und Sachpolitiker mit Handschlagqualität. So vertritt er mit großem Erfolg die Anliegen der steirischen wie der österreichischen Landwirtschaft in Graz, Wien und Brüssel. Seit neun Jahren ist Wlodkowski Obmann des Steirischen Bauernbundes. Sein großer Zuspruch in der Bauernschaft manifestierte sich u.a. eindrucksvoll bei vier geschlagenen Kammerwahlen, wo er mit seinem Team überwältigende Mehrheiten für den Bauernbund zwischen 76,5 und 83,7 Prozent der Stimmen einfahren konnte. Bei den Sozialpartnerchefs in Österreich und in der Steiermark genießt er Respekt und Ansehen. Seine Stimme hat Gewicht. Wlodkowski steht für eine gut funktionierende Sozialpartnerschaft, für ihn hat der gesellschaftspolitische Ausgleich oberste Priorität.
Meilensteine der erfolgreichen Arbeit
Gerhard Wlodkowski war an vorderster Front, als Österreich in die Europäische Union eintrat und ein oft steiniger Weg der heimischen Bauern mit und in der EU begann. In den starken Achsen zwischen Bauernbund, Landwirtschaftskammer und Landwirtschaftsministerium kämpfte man – Jahr für Jahr, Reform für Reform – für wichtige Anliegen der Bauern und deren Zukunft. Gerhard Wlodkowski war und ist immer einer derjenigen, die keinen Weg scheuen, wenn es um die Durchsetzung eines Zieles für die Bauern geht. Mit Sachlichkeit, Fachkompetenz, aber auch der notwendigen Kompromissbereitschaft oder Härte. So wie es in beide Richtungen angebracht war oder ist.
Zu den wichtigen Meilensteinen zählen z.B. alle EU/Bund/Land- finanzierten Programme. Wie das Bergbauern- oder Umweltprogramm, die Stärkung der benachteiligten Regionen und damit die Abfederungen von Einkommensnachteilen, um eine flächendeckende bäuerliche Landwirtschaft weitestgehend zu erhalten. „Die Landbewirtschaftung durch bäuerliche Familienbetriebe ist eine jener wichtigen Voraussetzungen, damit die von Landsleuten oder der Tourismusbranche geschätzte, vielfältige wie attraktive Kulturlandschaft weiter lebt“, betont Wlodkowski. „Ein entscheidender Faktor sind auch die erfolgreich aufgebauten Erzeugergemeinschaften, wodurch die Marktsituation insbesondere für kleinere und mittlere Betriebe bedeutend verbessert werden konnte“, erläutert Wlodkowski sein Credo, stets neue Chance und Wege für die heimischen Bauern zu entwickeln und den Weg für deren Umsetzung zu ebnen. Als Vorsitzender des AMA-Verwaltungsrates (1994 bis 2007) kämpfte er energisch für die Einführung wie Etablierung des AMA-Gütesiegels im Lebensmittelhandel. Damit gibt es heute europaweit einzigartig höchste Qualität und Sicherheit bei den heimischen, regionalen Lebensmitteln für die Konsumenten.
Steiermark als Genussregion
„Gemeinsam mit den regionalen Bauernvertretern gelang es auch in schwierigen Zeiten neue Standbeine für die produzierenden Bauern zu schaffen“, sagt Wlodkowski. Die Steiermark sei heute österreichweit ein Vorreiter für Bioenergie, Direktvermarktung, Erwerbskombinationen und Buschenschenken. Auch bei verschiedenen Spezialkulturen wie Kürbis, Kren, Mais, Käferbohnen usw. nehme man eine führende Stellung ein. Beim Obstbau sei die Steiermark die Nummer eins und der steirische Wein brilliere inzwischen weltweit. Bei der Tierhaltung, egal ob bei Geflügel-, Rinder-, Schweine- oder Schafhaltung sowie bei der Milch- und Fleischproduktion haben sich die Steirischen Bauern mit den Verarbeitungsbetrieben im In- und Ausland als erste Adresse etabliert. Die steirische Landwirtschaft sei regional wie international anerkannt. Man habe sich europaweit als Feinkostladen etabliert, betont Wlodkowski und verweist darauf, dass es gerade auch in der Steiermark gelungen sei, eine flächendeckende, von Bauernfamilien kultivierte Landbewirtschaftung zu erhalten. Und auch der „Holzgenuss“ trage von der Steiermark hinaus von der Forstwirtschaft über die Säge- und Papierindustrie bis hin zur Möbelindustrie in den unterschiedlichsten Verwertungsformen den „Genuss aus der Steiermark“ in sich.
Wlodkowski übergibt ein gut bestelltes Haus Die Landwirtschaftskammer Steiermark wurde zu einem modernen Beratungs-, Bildungs- und Service- wie Dienstleistungsunternehmen für die Bäuerinnen und Bauern ausgebaut. Die ursprünglich 16 Bezirkskammern wurden im Zuge der Kammerreform zu elf leistungsfähigen Servicestellen zusammengeführt. Gerhard Wlodkowski übergibt ein gut bestelltes Haus mit 385 Vollzeit-Mitarbeitern, „die sich in die Dienst der Bauernschaft stellen“, betont Wlodkowski zum Schluss seiner Präsidentschaft fest.
Hans Seitinger folgt als Obmann des Steirischen Bauernbundes
Bauernbund – Sichere Bank für Bauernanliegen Den Steirischen Bauernbund zeichnet seit seinem Bestehen eine starke Geschlossenheit aus, wenn es um die Anliegen für den Bauernstand geht. Das erkennt man auch dann, wenn es um Weichenstellungen geht. Nun hat der Landesvorstand des Steirischen Bauernbundes Landesrat Hans Seitinger einstimmig zum Nachfolger für den bisherigen Landesobmann Gerhard Wlodkowski designiert. Die Wahl zum Obmann des Steirischen Bauernbundes erfolgt beim Landesbauernrat des Steirischen Bauernbundes am 14. Dezember 2013 im Steiermarkhof in Graz. Hans Seitinger folgt Gerhard Wlodkowski Der Südsteirische Acker- und Geflügelbauer Gerhard Wlodkowski übergibt an den Mürztaler Berg- Grünland- und Waldbauer Hans Seitinger das Ehrenamt des Obmannes des Steirischen Bauernbundes. Mit Seitinger folgt Wlodkowski ein arrivierter, vielschichtiger Agrarpolitiker, der in verschiedenen Funktionen bereits sein großes Geschick zeigen konnte. Sei dies in den regionalen bzw. örtlichen Funktionen u.a. als Bürgermeister, bei seinem beruflichen Werdegang vor der Zeit als Landesrat, aber insbesondere seit seiner Berufung zum Agrar- und Wohnbaulandesrat in der Steiermark – auch weit über die Landesgrenzen hinaus. Seit zehn Jahren hat Hans Seitinger in der Steirischen Landespolitik als Regierungsmitglied bewiesen, dass er nicht nur das direkte Gespräch mit den Bauern, Bürgern oder Unternehmern vor Ort bestens beherrscht, sondern auch das Geschick, die Hartnäckigkeit wie das Fingerspitzengefühl besitzt, wenn es bei Verhandlungen darum geht in Graz, Wien oder Brüssel für die Anliegen der Steirischen Bauern das Bestmögliche heraus zu holen.
Bauernbund als Anwalt für ländlichen Raum
Hans Seitinger setzt bei der Arbeit des Steirischen Bauernbundes auf Kontinuität und Innovation. So soll die Zukunft des Bauerstandes wie des ländlichen Raumes offensiv mitgestaltet werden. Die besondere Stärke des 45.000 Mitglieder zählenden Bauernbundes liege in seiner Geschlossenheit. Die politische und organisatorische Stärke des Bauernbundes sei unter anderem auch daran zu messen, welchen Beitrag das einzelne Mitglied zu leisten bereit sei. „Die Geschlossenheit des Bauernstandes sei unter den gegebenen politischen Rahmenbedingungen wichtiger denn je“, blickt Seitinger in die Zukunft. Für seine künftige Tätigkeit als Landesobmann des Steirischen Bauernbundes definiert Seitinger drei große Schwerpunkte:
- Seitinger fordert einen fairen Anteil an der Wertschöpfungskette für die produzierten Güter und Dienstleistungen des Bauernstandes.
- Seitinger spricht sich klar und deutlich für eine Qualitätsproduktion, eine hohe Transparenz sowie für starke bäuerliche Erzeugungs- und Vermarktungsorganisationen aus.
- Den Bauernbund sieht Seitinger in Zukunft mehr denn je als den Motor für den ländlichen Raum, der zudem der Anwalt der dort lebenden Menschen werden müsse.
Seitinger will so neue Räume, neue Chancen, neue innovative Produkte im Tourismus, neue soziale Dienstleistungen sowie eine neue Kultur wie Bildung etablieren. Diese neuen bäuerlichen „Dienstleistungen“ sollen den Bauern neben der Urproduktion – die Lebensmittelproduktion – in der Zukunft wichtige Tätigkeitsbereiche zur Einkommensbildung sein.
Franz Titschenbacher als Kammerpräsident designiert
Der Irdninger Franz Titschenbacher, bereits amtierender Vizepräsident der LK Steiermark wurde als Nachfolger für Präsident Gerhard Wlodkowski designiert. Titschenbacher hat bereits bisher als Bürgermeister, Raiffeisenverbands-Obmann und Kammer-Vizepräsident nicht nur politische und agrarpolitische Erfahrung gesammelt. Er hat dabei oftmals sein Talent bewiesen, die anstehenden Fragestellungen immer einer erstklassigen Lösung zuzuführen. Titschenbacher ist ein Mann des Ausgleiches und des Dialoges, der weltoffen auf Fragestellungen wie Herausforderungen zugeht. Es zeichnen ihn insbesondere Innovation, Kontinuität wie höchste Fach- Kompetenz aus. Damit ist er bestens gerüstet, den erfolgreichen Weg seines Vorgängers und Mentors Gerhard Wlodkowski weiter zu führen. Als Nachfolge für die Vizepräsidentschaft der LK Steiermark wird der Bauernbund die Bäuerin aus Deutsch Goritz Maria Pein nominieren.