Täglich 3.100 Essen: Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz, Klinikum Theresienhof und Lebenswelten der Barmherzigen Brüder/Kainbach setzen auf regionale Lebensmittel und kennzeichnen die heimische Herkunft. Großküchen dürfen „Gut zu wissen“-Herkunftszeichen tragen. Externe Kontrollen.
Vielversprechendes Signal für Bäuerinnen und Bauern. Die Großküchen der Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz, des Klinikums Theresienhof/Fohnsdorf und der Lebenswelten der Barmherzigen Brüder Kainbach setzen nach einer erfolgreichen Testphase ab sofort auf heimisches Fleisch und heimische Eiprodukte sowie bei Obst und Gemüse auf regionale Produzenten. „Dieser Durchbruch beim Großküchen-Essen ist ein vielversprechendes Signal für Bäuerinnen und Bauern und beispielgebend für alle öffentlichen und privaten Großküchenbetreiber“, unterstreicht Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher. Die Herkunft von Fleisch- und Ei-Speisen ist auf den Speiseplänen transparent mit dem Herkunftszeichen „Gut zu wissen“ gekennzeichnet und wird extern von staatlich akkreditierten Prüfstellen kontrolliert. Der österreichische Großküchen-Betreiber und Gastronomie-Dienstleister Contento weitet damit seine „Gut zu wissen“-Initiative von Kärnten in die Steiermark aus und kennzeichnet freiwillig die Herkunft der Speisen mit Fleisch und Eiern. Gleichzeitig plant Contento einen weiteren Ausbau dieser Initiative. Titschenbacher verweist auch auf das Regierungsprogramm und verlangt: „Die versprochene, verpflichtende Kennzeichnung von Großküchenessen mit Fleisch, Eiern und Milch als Zutaten rasch umzusetzen. Dasselbe gilt für verarbeitete Lebensmitteln wie Wurst und Co.“
Steirerinnen und Steirer erwarten sich verpflichtende Kennzeichnung in Großküchen. Rund 500.000 Steirerinnen und Steirer nehmen täglich ihre Mahlzeiten außer Haus ein – insbesondere in Kantinen, klassischen Gastronomie-Betrieben, Mensen, Krankenhäusern, Betreuungseinrichtungen, Schulen oder Kasernen. „Während die Bevölkerung beim Einkauf im Geschäft oder auf den Märkten bewusst heimische Lebensmittel wählen können, bleibt ihr diese Wahlmöglichkeit bei der Außer-Haus-Verpflegung derzeit meist verwehrt. Deshalb ist die transparente Kennzeichnung von Großküchen-Essen mit der ,Gut zu wissen‘-Lupe ein richtungsweisender Weg“, sagt Vizepräsidentin Maria Pein. 79 Prozent der Steirerinnen und Steirer erwarten sich eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Fleisch und Fleischprodukten, Milch und Milchprodukten sowie von Eiern und Zutaten aus Eiern in Kantinen, Mensen, Gemeinschaftsküchen, aber auch in Restaurants und Gaststätten (GFK, 2018).
Contento Geschäftsführer Emanuel Eisl: Entscheidung durch Information. „Wir informieren transparent über die Herkunft der Lebensmittel und wollen, dass regionale landwirtschaftliche Produzenten noch stärker eingebunden werden und höchste Speisenqualität sichergestellt wird“, ist Contento-Geschäftsführer Emanuel Eisl mit dem Großküchen-Herkunftskennzeichen „Gut zu wissen“ sehr zufrieden. In den drei steirischen Großküchen werden täglich 3.100 Mittag- und Abendessen gekocht, wovon täglich 200 Essensportionen für „Essen auf Rädern“, Kindergärten und andere Pflegeheime in der Steiermark bereitgestellt werden. Eisl zur Herkunftskennzeichnung: „Regionaler Einkauf stand für uns schon immer im Vordergrund. Wir versuchen Fleisch, Gemüse, Molkereiprodukte und Gebäck für all unsere Küchen aus der jeweiligen Region zu beziehen. Die transparente Darstellung und die externen Kontrollen sind für uns wichtige Schritte, unsere Endverbraucherinnen und Endverbraucher dabei zu unterstützen, informierte Entscheidungen über ihre Ernährung zu treffen.“
Regionale Produzenten. Neben der aktuellen „Gut zu Wissen“-Kennzeichnung von Fleisch- und Eiprodukten werden in den genannten Küchen in der Steiermark viele weitere Produkte von regionalen Produzenten bezogen. In den Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz werden zum Beispiel der Maisgrieß und das Heidenmehl aus St. Peter am Ottersbach bezogen, die Kartoffel werden von einem Unternehmen in Unterpremstätten geliefert und die Äpfel, Erdbeeren oder Marillen kommen etwa aus Pöllau.
Geschäftsführer Gerd Hartinger, Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz: „Für ältere Menschen hat das Essen einen besonders hohen Stellenwert. Im Sinne der Nachhaltigkeit freut es uns, dass sich unsere Partnerfirma Contento zu Produkten aus der Region entschieden hat.“
Geschäftsführer Hermann Pucher, Klinikum Theresienhof. „Vertrauen ist ein wesentlicher Bestandteil der erfolgreichen Rehabilitation. Nicht nur in die Medizin, Pflege und Therapie, sondern auch in die Küche und Ernährung. Durch die entsprechende Transparenz bekommen unsere Patienten die nötige Sicherheit, dass sich der hohe Qualitätsstandard der Klinik vollständig durch alle Bereiche zieht. Zudem wird die für unsere Gesundheit so wichtige bewusste Ernährung durch die Kennzeichnung noch mehr in den Fokus gerückt.”
Transparente Kennzeichnung von Großküchen-Essen durch das Herkunftszeichen „Gut zu wissen“. Eine langjährige Forderung der österreichischen Landwirtschaftskammern ist die verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Essen in Großküchen mit Fleisch und Eiern als Zutaten. Dazu haben die Landwirtschaftskammern das Herkunftszeichen „Gut zu wissen“ für die Speisekarten etabliert. Ist das Essen auf der Großküchen-Speisekarte mit der rot-weiß-roten Lupe versehen, sind die im Essen enthaltenen Zutaten wie Fleisch und Eier aus Österreich. Ist die Lupe blau gefärbt, dann kommen diese Hauptzutaten aus der EU (Kennzeichnungsbeispiele siehe Folder). Österreichweit kennzeichnen bereits 70 Großküchen-Standorte ihre Speisen mit dem „Gut zu wissen“-Herkunftszeichen, die 8,2 Millionen Essensportionen jährlich servieren. Die Großküchen werden von externen akkreditierten Prüfstellen zertifiziert und kontrolliert. Erste zertifizierte steirische „Gut zu wissen“-Großküche ist jene im Bildungshaus Steiermarkhof.