Österreich: Qualitätszuschläge für Jungstiere tendieren leicht nach oben
Der Schlachtrindermarkt in Europa ist von der COVID-19-Pandemie und dem damit verbundenen akuten Personalmangel in der Schlacht- und Zerlegebranche sowie der einbrechenden Nachfrage im Außer-Haus-Verzehr stark betroffen. Durch den Produktionsstopp in zwei großen Schlachthöfen in Deutschland ist der Rindermarkt im Süden Deutschlands stärker unter Druck gesetzt als im Norden. Regional große Übermengen an Schlachtrindern sind die Folge. Sowohl bei den Jungstieren als auch bei den Schlachtkühen tendieren die Preise nach unten. Männliche Schlachtrinder lassen sich zurzeit etwas einfacher vermarkten als weibliche.
In Österreich ist die derzeitige Marktsituation gespalten. Speziell bei den Jungstieren ist die Nachfrage nach Qualitätsware für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft seitens des Lebensmitteleinzelhandels noch gut, die Qualitätszuschläge tendieren leicht nach oben. Die Rinderbörse empfiehlt, schlachtreife Jungstiere zeitnah zu vermarkten, da weitere Entwicklungen durch die Schließungen im Außer-Haus-Verzehr schwierig zu prognostizieren sind.
Schlachtkühe können durch das fehlende Exportgeschäft sowie durch die Schließung der Gastronomie in weiten Teilen Europas nur in geringen Mengen vermarktet werden. Für schlachtreife, schwere Kühe, die nicht unbedingt vermarktet werden müssen, sollte die Lieferung in den nächsten Wochen verzögert werden. Bei Schlachtkalbinnen entsteht durch die Schließung im Außer-Haus-Verzehr ebenfalls ein leichter Preisdruck. Die Notierungen für Schlachtkälber sind stabil.
Die Österreichische Rinderbörse rechnet diese Woche bei der Vermarktung von Jungstieren der Handelsklasse R2/3 mit einem stabilen Preis von 3,47 Euro je kg Schlachtgewicht. Für Kalbinnen werden aktuell 2,93 Euro erlöst, die Notierung für Schlachtkühe wurde abermals ausgesetzt. Für Schlachtkälber werden weiterhin 6,05 Euro gezahlt. Die angegebenen Basispreise sind Bauernauszahlungspreise ohne Berücksichtigung von Qualitäts- und Mengenzuschlägen.