Europa braucht ein umfassendes Entlastungspaket für den Milch- und Schweinemarkt: Dafür setzte sich Bundesminister Andrä Rupprechter vergangene Woche, in Brüssel bei einem Arbeitsgespräch mit EU-Agrarkommissar Phil Hogan ein. Die notwendigen EU-Mittel für Österreich schätzt Rupprechter auf bis zu 100 Millionen Euro.
Beim Sondertreffen der EU-Agrarminister am 7. September sollen die entsprechenden Schritte in die Wege geleitet werden. Hogan stehe seinen Vorschlägen positiv gegenüber, betonte Rupprechter nach dem Treffen mit dem Kommissar. Die wichtigste Forderung für den Milchbereich ist, dass die Mittel für die „Superabgabe“ bei bisheriger Überlieferung im Milchsektor verbleiben und für die Absatzförderung verwendet werden. Rupprechter spricht sich unter anderem für eine Ausweitung der Schulmilchaktion auf andere Bildungseinrichtungen, Kindergärten und sozialen Einrichtungen aus. Des Weiteren könnten die Mittel der Superabgabe dazu verwendet werden, die erhöhten Kosten für die Milchsammlung in benachteiligten Berggebieten abzudecken. Für den Schweinesektor wünscht sich Rupprechter verstärkte Exportbemühungen. So müsse der EU bei Produkten, die nicht auf der Embargo-Liste stehen, der Wiedereinstieg in Russland gelingen. Das gilt etwa für Zuchtrinder und Speck. Positive Signale gibt es von Hogan für eine rasche Auszahlung der Agrarförderungen. Der Kommissar will sich für eine Lösung einsetzen, die eine Auszahlung der EU-Direktzahlungen ermöglicht, auch wenn infolge der Umstellung des Systems nicht alle Kontrollen abgeschlossen sind.
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