Die größte Bauerndemonstration des 21. Jahrhunderts in der Steiermark wird derzeit auf die Beine gestellt – ein Stimmungsbericht.
Der Bauer ist sauer – kein Wunder, denn die Erzeugerpreise sind seit Monaten im Keller, die Lager überfüllt, Zahlungsverpflichtungen können oft nicht erfüllt werden und eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht. Der wirtschaftliche Druck bei den Bauern ist enorm und der Druck auf die Interessensvertretung ebenso, obwohl diese keine Preise machen kann. Vorige Woche wurde das 7-Punkte-Forderungspaket des Bauernbundes vorgestellt, dem jetzt mit einer Kundgebung kräftig nachgeholfen werden soll.
„Bauernfleiß braucht fairen Preis“ – Unter diesem Motto werden am Samstag, dem 12. September, die Bauern mit vielen Traktoren die Bezirkshauptstädte bevölkern und sich dort an die Konsumenten wenden, denn die Bauern sorgen für die Lebensqualität der Gesellschaft.
Schaltzentrale
In der Bauernbund-Zentrale in Graz wird mit Vollgas an der Organisation der Bauernkundgebung gearbeitet. Unter der Leitung von Landesobmann Landesrat Hans Seitinger wurde im Landesvorstand der Beschluss zur „größten Bauerndemonstration“ gefasst und die Weichen für die Umsetzung gestellt. Der direkte Kontakt zu den Bezirksbüros ist ein wichtiger Teil des Erfolges, denn die Umsetzung erfolgt im Wesentlichen vor Ort. Dank der guten organisatorischen Stärke des Bauernbundes können in der Kürze öffentlichkeitswirksame Aktionen erfolgreich umgesetzt werden.
Vielfalt
In den Bezirken wird die öffentliche Kundgebung auch auf die Erfordernisse und Möglichkeiten des Bezirkes abgestimmt. Wichtige Informationen dazu gibt’s in den Bezirksbüros der Volkspartei beziehungsweise in der nächsten Ausgabe von Neues Land.
Auf den Traktoraufmarsch in den Bezirkshauptstädten folgt die gemeinsame Kundgebung aller Bezirke mit der Bauernbund-Spitze und den Verbänden und Organisationen in der Landeshauptstadt. In den Bezirken stehen Autobusse zur Verfügung, die die Teilnehmer nach Graz bringen. Nach einem Marsch durch die Innenstadt wird um 14 Uhr die Kundgebung am Grazer Hauptplatz mit den Ansprachen der Bauernbund-Verantwortlichen unterstützt von zahlreichen Fahnen und Transparenten ihren Höhepunkt erreichen (siehe Infobox).
Da die Konsumenten Partner sind, wollen die Bauern sie mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen, aber ihnen auch klarmachen, dass sie mit ihrem Einkaufsverhalten darüber entscheiden, welche Form der Landwirtschaft in der Steiermark Zukunft hat, ob die Versorgungssicherheit weiterhin gegeben ist und ob frische, nachhaltig produzierte Lebensmittel in den Regalen liegen oder ob nur mehr Hormonfleisch und genmanipulierte Produkte angeboten werden können.
Natürlich müssen auch die Handelsketten in die Pflicht genommen werden, denn es sollte auch in ihrem Sinne sein, dass die schöne Kulturlandschaft mit den weidenden Tieren, mit der sie gerne Werbung machen, auch in Zukunft erhalten bleibt.
Diese Informationen einfach und verständlich an die Konsumenten zu bringen, darüber zerbricht sich derzeit das Organisationsteam den Kopf.
Was? Wann? Wo?
Am Samstag, dem 12. September finden in der ganzen Steiermark Kundgebungen der steirischen Bauernschaft statt.
Am Vormittag findet in jeder Bezirkshauptstadt ein regionaler Aufmarsch statt. Die Bezirksobleute und die Bezirksgeschäftsführer organisieren diese jeweiligen Veranstaltungen unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten. Eine große Mobilisierung über die Bauernbundfunktionäre und die Spartenvertreter ist das Um und Auf.
Die Bäuerinnen und Bauern sollen mit ihren Traktoren und Maschinen in die Bezirkshauptstädte kommen, um den Menschen zu zeigen, was an Arbeit, Idealismus, Technik und Know-how hinter der steirischen landwirtschaftlichen Produktion steckt.
Nach einer abschließenden Kurzansprache des Bezirksobmannes werden die Landwirte eingeladen, sich in die bestellten Busse zu setzen und gemeinsam nach Graz zu fahren.
Zwischen 12.30 Uhr und 13 Uhr treffen die Busse mit den Bauern aus der ganzen Steiermark in Graz ein.
Dann wird man sich in der Nähe des Zentrums für den Marsch durch Graz formieren.
Als Abschluss des eindrucksvollen Aufmarsches wird eine Kundgebung am Grazer Hauptplatz stattfinden.
Landesobmann Landesrat Hans Seitinger, Präsident Franz Titschenbacher und die Spartenverterter Kurt Tauschmann, Jakob Karner, Rupert Gsöls und Fritz Rauer werden dort ihre Botschaften an Bauern und Konsumenten richten.
Gleichzeitig werden von Mitgliedern der Jungbauernschaft kleine Kostproben von heimischen Lebensmitteln und eine Broschüre verteilt.