Der steirische Agrarlandesrat Hans Seitinger traf die bayerische Staatsministerin Michaela Kaniber zu einem Arbeitsgespräch. Themen bei diesem Treffen waren u.a. die Gemeinsame Agrarpolitik, eine nachhaltige Energiepolitik sowie der Themenkomplex rund um Ernährung und Regionalität.
Landesrat Hans Seitinger traf heute Freitag, 18.9.2020, in Bad Reichenhall die bayerische Staatsministerin Michaela Kaniber zu einem intensiven Arbeitsgespräch. Die beiden Agrarpolitiker führen damit die traditionell gute Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Bayern und dem Land Steiermark fort.
„Die Steiermark und Bayern verbindet nicht nur die gemeinsame Kultur, sondern auch viele Themen der Land- und Forstwirtschaft, insbesondere die großen Herausforderungen einer nachhaltigen Energiepolitik“, erläutert Landesrat Seitinger die Wichtigkeit des Dialogs zwischen den beiden Ländern. „Die Neuregelung der Gemeinsamen Agrarpolitik auf europäischer Ebene, darunter auch die zunehmend größere Problematik mit den Prädatoren, wie Wolf und Co. sind für unsere Bäuerinnen und Bauern von enormer Bedeutung. Eine besondere Bedeutung kommt der Stärkung der Regionalität bei Lebensmitteln zu. Wir wollen hier durch die internationale Vernetzung neue Perspektiven schaffen und damit unsere Landwirtschaft in Zukunft stärken. Diese gemeinsamen Interessen sind auch im Kontext einer stärkeren Regionalisierung und der Betonung der Ernährungssicherheit zu sehen und in Brüssel mit aller Kraft zu positionieren“, so der steirische Landesrat.
Staatsminister Kaniber betonte die gemeinsamen Interessen, die Österreich und Bayern bewegen. „Als Nachbarn wollen und müssen wir am gleichen Strang ziehen. Der Klimawandel und auch der Wolf machen nicht an Landesgrenzen halt. Auch die EU-Agrarpolitik betrifft uns aufgrund unserer ähnlichen Strukturen besonders“, betonte die Ministerin. Sie begrüßte die Idee von Landesrat Seitinger das bayerischen Erfolgsmodell der Ökomodellregionen auch in der Steiermark anzudenken. „Gerade bei der Vermarktung regionaler Produkte und der Verbesserung der Wertschöpfungsketten können wir viel voneinander lernen“, zeigte sich die Ministerin überzeugt.
Öko-Modellregion
Auf besonderes Interesse der Steiermark stößt das bayerische Projekt der Öko-Modellregionen. In Bayern wurde 2014 mit 5 Regionen die Initiative BIO-REGIO 2020 gestartet. Mittlerweile umfasst das Projekt 27 Regionen in denen der ökologische Landbau unter starker Einbeziehung der Gemeinden forciert wird. Im Fokus der Öko-Modellregionen steht die Verbindung von regionaler Wertschöpfung, ökologischer Erzeugung und den positiven Synergieeffekten – etwa mit dem Tourismus. Als zentrales Element für den Erfolg der Ökomodellregionen erweist sich die starke Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Durch die intensive Einbeziehung von Verarbeitungsbetrieben und Gastronomie sowie ein breites Aus- und Weiterbildungsangebot wird die Wertschätzung für regionale Lebensmittel ebenso gesteigert, wie die Wertschöpfung in der Region.
Foto: Lebensressort