In seiner Antrittsrede sprach Titschenbacher von einer dramatischen Situation bei den Milch-, Schweine- und Obstbauern und forderte vom Lebensmittelhandel erneut einen Regionalbonus für heimische Qualitäts-Lebensmittel.
Viel harte Arbeit steht bevor. Bei der heutigen konstituierenden Vollversammlung wurde Franz Titschenbacher mit großer Mehrheit als Landwirtschaftskammer-Präsident wiedergewählt. Titschenbacher erhielt 87,5 Prozent der abgegebenen Stimmen. Vizepräsidentin Maria Pein wurde mit 85 Prozent der abgegebenen Stimmen bestätigt. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer betonte bei der Angelobung: „Ich freue mich, dass Franz Titschenbacher und Maria Pein weiterhin unsere verlässlichen Partner im Interesse der steirischen Bauernschaft sind. Die Lage der heimischen Bäuerinnen und Bauern stellt eine riesige Herausforderung dar. Wenn wir uns die Situation der Schweine-, Obst- oder etwa Milchbauern ansehen, dann wissen wir, dass hier viel harte Arbeit vor uns liegt. Umso wichtiger ist es einen starken Präsidenten wie Franz Titschenbacher in der höchsten Funktion der Kammer zu haben. Er steht für Tatendrang, Innovationskraft und Handschlagqualität – ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam Verbesserungen für die steirischen Bauern erzielen können.“
Dramatische Situation für Milch-, Schweine- und Obstbauern. Bauern brauchen wirkungsvolle Hilfen und stabile Preise. An Lebensmittelhandel: Regionalbonus! In seiner Antrittsrede sprach Titschenbacher von einer dramatischen Situation der Milch-, Schweine- und Obstbauern, die Bauern brauchen wirkungsvolle Hilfe und stabile Preise. In diesem Zusammenhang forderte er den Lebensmittelhandel auf, der Preisdrückerei ein Ende zu setzen und für heimische Qualitäts-Lebensmittel einen Regionalbonus zu bezahlen. Die Zukunft der steirischen Bäuerinnen und Bauern liegt auch bei den Konsumenten, die er ersuchte, zu heimischen Lebensmitteln zu greifen.
Titschenbacher: Auch EU ist am Zug! Embargo schrittweise lockern, Preise auf Milchmarkt ins Lot bringen. Gleichzeitig forderte Titschenbacher die Verantwortung Brüssels zur Verbesserung der Einkommenssituation der Bäuerinnen und Bauern ein: „Die EU muss für eine Entspannung mit Russland sorgen und den Importstopp, der die Bauern hart trifft, schrittweise lockern. Weiters verlangt der Präsident die angelaufenen Exportbemühungen nachhaltig zu forcieren. Um die Preise auf dem Milchmarkt wieder ins Lot zu bringen, fordert Titschenbacher, dass die EU in Krisenzeiten europaweit eine freiwillige Lieferrücknahme ermöglicht und auch entsprechend unterstützt. Erforderlich ist auch eine Verbesserung des Sicherheitsnetzes für die Milchbauern durch höhere Interventionspreise bei Milch.
Titschenbacher: Obstbauern dürfen keinen Schaden erleiden. „Beim Sanierungsverfahren der Steirerfrucht dürfen die Obstbauern keinen Schaden erleiden“, stellte Titschenbacher klar. Und weiter: „Ich setze mich dafür ein, dass dieses Unternehmen weiterhin in der Obstwirtschaft verankert bleibt und eine bäuerlich getragene Lösung gefunden wird.“
Bürokratische Schikanen abbauen und für praxistaugliche Gesetze und Verordnungen. Neuregelung bei Regionalprogramm. „Die Betriebe brauchen wieder grüne Ampeln, wir brauchen wieder eine Kultur des Ermöglichens“, unterstrich Titschenbacher und betonte: „Ich setze mich mit aller Kraft für den Abbau bürokratischer Hürden und für praxistaugliche Gesetze und Verordnungen ein.“ Scharf kritisierte er in diesem Zusammenhang das überzogene und vollkommen praxisfremde Regionalprogramm. „Hier erwarten wir für die 1.800 betroffenen Bäuerinnen und Bauern eine praxisfreundliche und zumutbare Neuregelung. Auch beim Baugesetz verlangen wir Vereinfachungen und kurze Verfahren bei Neu-, Zu- und Umbauten von Ställen und landwirtschaftlichen Gebäuden“, so der Präsident.
Landwirtschaftskammerwahl. Am 31. Jänner 2016 fand die Landwirtschaftskammerwahl statt. Gewählt wurde die Vertretung der Landeskammer und der zwölf Bezirkskammern. Mit knapp 70 Prozent, konkret 69,71 Prozent, der abgegebenen Stimmen erreichte der Bauernbund 30 Sitze in der Vollversammlung. Die SPÖ-Bauern bekamen 6,75 Prozent der Stimmen und sind in der Vollversammlung der Landeskammer nicht mehr vertreten. Die FPÖ-Bauern erhielten 12,10 Prozent der Stimmen und sind in fünf Mandaten vertreten. Der Unabhängige Bauernverband (UBV) bekam 8,53 Prozent der Stimmen mit vier Mandaten.