„Der mangelnde Respekt der SPÖ vor dem Eigentum zeigt sich einmal mehr von seiner negativen Seite“, so der Obmann des Steirischen Bauernbundes Landesrat Hans Seitinger, reagierend auf die neueste Forderung der Bundes-SPÖ, den freien Zugang zur Natur in die Verfassung zu schreiben.
Bereits im Jahr 1975 wurde in der Kreisky—Regierung eine weitreichende Öffnung des Waldes im Nationalrat beschlossen. Diese Öffnung hat sich jedoch ausschließlich auf das Betreten des Waldes zu Erholungszwecken beschränkt. Mittlerweile wird diese Art der beschränkten Eigentumsnutzung mehr als überspannt und durch illegales Befahren oder andere Eigentumseingriffe provoziert. Selbstverständlich sind viele Grundeigentümer bereit, auf vertragliche Art und Weise Eingeständnisse zur Eigentumsnutzung zu machen und das ist auch gut so. Aber ein völlig unkontrolliertes Nutzen von fremden Eigentum unter vielfach noch ungeklärter Haftungsfrage ist ein NOGO für den Bauernbund. Auch die Ruhezeiten des Wildes oder der Schutz von Jungpflanzen sind vielen Naturnutzern leider nicht bekannt und werden durch unwissende oder ignorierende Naturnutzer oft in Mitleidenschaft gezogen.
Sehr oft haben die Grundeigentümer für ihre Großzügigkeit tief in die Tasche greifen müssen, wenn es um Unfälle oder gar Todesfälle in Naturräumen gegangen ist. Wälder, Wiesen und Äcker sind sensible und oft auch gefährliche Arbeitsplätze für die Landwirte. „Wenn bei den Arbeitsvorgängen in der Land- und Forstwirtschaft künftig Sicherheitsorgane angestellt werden müssen, um das Wohl der Freizeitnutzer zu gewährleisten und andererseits um das Haftungsrisiko für die Land- und Forstwirte zu entschärfen, hört sich der Spaß auf“, so Seitinger.
Es ist also zu hoffen, dass es sich bei diesem Vorstoß um ein Minderheitenprogramm handelt oder um eben das heiße Sommerloch zu füllen. Denn irgendwann stellt sich die Frage: Wo beginnt die allgemeine Nutzung fremden Eigentums und wo hört sie auf.
Die Volkspartei und insbesondere der Bauernbund werden weiterhin die Kämpferin für Eigentum, Leistung und Selbstbestimmung sein. Das differenziert uns von der SPÖ.