EU-Düngermittelstrategie muss Versorgungssicherheit in den Mittelpunkt stellen
„Es ist höchste Zeit, dass die Europäische Kommission tätig wird, um auf die immensen Preissteigerungen und unsere starke Abhängigkeit bei Düngemitteln aus Nicht-EU-Ländern zu reagieren“, sagen die ÖVP-Europaabgeordneten Simone Schmiedtbauer und Alexander Bernhuber anlässlich der heutigen Vorlage eines Strategiepapiers zur Düngemittel-Problematik durch die Europäische Kommission. „Wir müssen jetzt mehr denn je die Versorgungssicherheit stärken, sie muss im Mittelpunkt der EU-Düngemittelstrategie stehen“, sagen die Abgeordneten.
„Unsere Landwirtinnen und Landwirte sind aktuell nicht nur mit steigenden Energiepreisen, sondern auch mit astronomischen Preisen bei Düngemitteln konfrontiert, die durch Putins Invasion in der Ukraine weiter in die Höhe getrieben wurden“, sagt Simone Schmiedtbauer, ÖVP-Landwirtschaftssprecherin im Europaparlament. „Es ist dringend notwendig, dass wir unsere heimischen Familienbetriebe entlasten, die unter den zusätzlichen Kosten leiden. Gleichzeitig müssen wir die Düngemittelproduktion in Europa langfristig stärken, denn sonst bleiben wir auch in Zukunft von anderen Ländern abhängig, wenn es um unsere Versorgung mit Düngemitteln und damit unsere Lebensmittelproduktion geht. Wir haben im letzten Jahr als EU rund 3,1 Milliarden Euro für den Import von Düngemitteln ausgegeben, das sind zwei Milliarden Euro mehr als noch im Jahr davor. Diesen Trend gilt es zu stoppen“, fordert Schmiedtbauer.
„Die Europäischen Landwirtinnen und Landwirte brauchen eine echte Krisenhilfe. Die Verantwortung gänzlich den Mitgliedstaaten zu überlassen, wird langfristig nicht ausreichen“, sagt Alexander Bernhuber, Umweltsprecher der ÖVP im Europaparlament. „Die Preise für Düngemittel sind eine enorme Belastung für die Lebensmittelerzeugung. Ohne ausreichende Düngemittelversorgung unserer Felder, drohen leere Lebensmittelregale auch in Europa zum Alltag zu werden. Weiter ansteigende Lebensmittelpreise und Importe aus Drittstaaten wären die Folge“, sagt Bernhuber. Der niederösterreichische Abgeordnete betont in diesem Zusammenhang auch die europäische Verantwortung beim umstrittenen Verkauf des österreichischen Düngemittelproduzenten Borealis an den tschechischen AGROFERT-Konzern im Besitz des ehemaligen Regierungschefs Babis. „Der Borealis-Deal muss umgehend gestoppt werden. Wir dürfen unsere österreichische Düngermittelproduktion nicht auf Spiel setzen und uns in die Abhängigkeit von Importen begeben.“