„Eine gut funktionierende und leistungsfähige Landwirtschaft ist ein wichtiger Faktor für die Bewältigung der beispiellosen Coronakrise und ein erfolgreiches Europa in der Zeit danach. Daher müssen wir jetzt handeln, um eine zuverlässige, regionale und qualitativ hochwertige Lebensmittelversorgung auf Dauer zu gewährleisten. Dafür darf das künftige EU-Agrarbudget nicht gekürzt werden. Die Landwirtschaft liefert – immer. Doch dafür brauchen wir gerade jetzt auch genug erfahrene Arbeitskräfte, die vielfach aus dem Ausland kommen. Wir benötigen zudem unmittelbar eine Stabilisierung der Agrarmärkte und größtmögliche Flexibilität bei Umsetzung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP)“, sagt Simone Schmiedtbauer, Agrarsprecherin der ÖVP im Europaparlament, anlässlich der heutigen Videokonferenz des Agrarauschusses mit EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski.
„Die in der Coronakrise geschlossenen Grenzen behindern unsere bewährten Fachkräfte aus dem EU-Ausland daran, an ihren Arbeitsplatz zu gelangen, zum Beispiel in der Fleischverarbeitung oder bei der Obst- und Gemüseernte. Das ist zu beiderseitigem Nachteil und muss gelöst werden“, sagt Schmiedtbauer.
„Wir müssen alles daran setzen die Agrarmärkte zu stabilisieren um die heimische und europäische Produktion zu sichern und das Preisniveau zu schützen. Dafür ist die Europäische Kommission angehalten mögliche Maßnahmen prüfen, wie die private Lagerhaltung bei Milch- und Rindfleisch oder auch die freiwillige Produktionsrücknahme bei Milch. Rasches Handeln ist gefordert.“
„Bei der Umsetzung der GAP müssen die Schlüsselwörter in der Coronakrise „weniger Bürokratie“ und „Flexibilisierung“ lauten. Hier ist die EU-Kommission mit ihrer Ankündigung von vereinfachten Prüfverfahren, längeren Fristen bei den Meldeverpflichtungen und der Lockerung von Vor-Ort-Kontrollen als Auszahlungsbedingung auf dem richtigen Weg. Wir Landwirtinnen und Landwirte werden sie anhand der praktischen Umsetzung beurteilen“, schließt Schmiedtbauer.