Geprüfte Bildungsmaterialen zu Landwirtschaft, Lebensmittel, Wald und Wasser erstmals auf einer Plattform abrufbar
Woher kommt unser Essen? Wie wird es angebaut und verarbeitet? Und was können wir tun, um unsere Wälder und Gewässer zu schützen? Es ist nie zu früh, sich diese wichtigen Fragen zu stellen, ist Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig überzeugt: „Mit der neuen Plattform www.landwissen.at stellen wir geballtes Wissen über Landwirtschaft, Lebensmittel, Wald und Wasser an einem Ort zur Verfügung. Die Land-, Forst- und Wasserwirtschaft betrifft alle Menschen unmittelbar. Umso wichtiger ist es, dass Kinder und Jugendliche zu diesen Themen ein objektives Wissen vermittelt bekommen. Dabei spielen die Lehrerinnen und Lehrer aller Schulstufen eine zentrale Rolle. Mit der Plattform unterstützen wir die Pädagoginnen und Pädagogen bei ihrer wichtigen Aufgabe. Ich bin überzeugt: Bildung ist der Schlüssel, um die vielfältigen und komplexen Aufgaben der Zukunft zu bewältigen.“
So funktioniert‘s
Zahlreiche Organisationen, auch das BML, bieten Bildungsmaterialien rund um Landwirtschaft, Lebensmittel, Wald und Wasser an. Mit der Website www.landwissen.at werden diese vielfältigen Angebote erstmals gebündelt und sind über eine einzige Plattform abrufbar. Über 430 Unterrichts- und Informationsmaterialien von 22 Anbietern sind derzeit über die Plattform abrufbar. Das Angebot wird laufend ergänzt. Die Website wurde im Auftrag des BML von der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik (HAUP) erstellt und wird laufend ergänzt. Alle Bildungsmaterialien werden fachlich geprüft. Von der Elementarstufe bis hin zur Sekundarstufe II bietet die Plattform gut aufbereitetes, objektives Wissen – von der konkreten Stundenvorbereitung über Learning-Apps bis zu Videos und Podcasts.
Wissen aus erster Hand
Für die Plattform arbeitet das BML mit Organisationen zusammen, die viel Erfahrung im Bereich Aus- und Weiterbildung haben. Die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, das Ländliche Forstbildungsinstitut LFI und die Bäuerinnen Österreich bringen Wissen aus erster Hand in die Schulen. Vielfältige Bildungsmaterialien bieten auch Land schafft Leben, die Agrarmarkt Austria, die Agentur für Gesund- und Ernährungssicherheit, Bio Austria, das Forum Umweltbildung, die Land&Forstbetriebe, das Bundesforschungszentrum für Wald, Biosphäre Austria, die Waldpädagogik und die Waldverbände. Das BML selbst bietet über das Projekt „Landwirtschaft und Du“ ein Schulbuch samt Hörspiel und interaktiven Unterrichtsmaterialien. „Biber Berti“ informiert kindgerecht über Naturgefahren wie Hochwasser oder Lawinen. Mit den Plattformen „Generation blue“ und „Wasseraktiv“ verfügt das BML über zahlreiche Angebote rund um das Thema Wasser. „Die Bäuerinnen, die zu den Kindern in die Schulen gehen, vermitteln nicht nur objektives Wissen aus erster Hand, sie wecken auch Interesse und Verständnis für die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern“, so Totschnig.
Aktionstage: Bäuerinnen machen Schulkinder Lebensmittel-fit
Je unmittelbarer und greifbarer die Themen in den Unterreicht eingebunden sind, desto besser ist die Wirkung. Die Bäuerinnen Österreich vermitteln Wissen direkt aus der Praxis, etwa bei ihren „Aktionstagen“, die alljährlich in der Woche rund um den Welternährungstag stattfinden. Die Besuche der Bäuerinnen in den 1. und 2. Volksschulklassen sind mittlerweile in vielen Schulen zu einem Fixpunkt geworden und stellen für die Kinder ein Highlight zu Beginn des Schuljahres dar.
„Für viele Kinder ist das der erste Kontakt zur Landwirtschaft. Ein prägendes Ereignis, dass mit wertvollen Informationen und Spaß verbunden ist. Unter dem Motto ‚Mit Hirn, Herz und Hand‘ erfahren sie, wie auf einem heimischen Bauernhof gearbeitet wird, was das Besondere an regionalen Lebensmitteln ist, wie man diese in der Angebotsfülle eines Supermarktes erkennt und wie man sie in der Küche verarbeiten kann und dabei möglichst wenig verschwendet“, erläutert Bundesbäuerin und Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Österreich, Irene Neumann-Hartberger.
Diese Unterrichtseinheit mit einer Bäuerin führt dazu, dass die Kinder durch die aktive Einbeziehung die Produkte (be-)greifen, anders erleben und eine andere Einstellung dazu erhalten. „Das ist ein wichtiger Schritt zu einer gesunden Lebensweise, zur Wertschätzung für Lebensmittel und dem bewussten Umgang mit Ressourcen, die für deren Herstellung notwendig sind. Das halte ich für besonders wertvoll im Internationalen Jahr der Kompetenzen“, meint Neumann-Hartberger.
Bei den Aktionstagen 2023 zeigt der „Bluza“ seine Vielfalt
Im 10. Jahr des Projektes widmen sich die Aktionstage dem Kürbis – landläufig auch „Bluza“ genannt. Dass der Bluza aber viel mehr kann, als Halloween-Dekoration zu sein, zeigen die mehr als 2.000 Bäuerinnen bei ihrer Schulstunde auf. Dieses Jahr kommen die Bäuerinnen deshalb nicht nur mit Plakaten und anderen Unterrichtsmaterialien in die Schulen, sondern bringen auch Kürbiskerne zum Knabbern und sensorischen Erleben mit. Jedes Kind bekommt auch ein eigens für die Aktionstage erzeugtes, lehrreiches Bilder- und Rätselbuch über „Die spannende Reise eines Kürbiskerns“. Im Zeitraum 2015 bis Ende 2022 waren 12.802 Bäuerinnen und 172 Bauern für diese Aktionstage im Einsatz. 13.675 Schulklassen wurden besucht und insgesamt 251.409 Schülerinnen und Schüler erreicht. Das Corona-Virus hat diese Präsenz-Veranstaltungen zwar eingebremst, nun möchte man aber an die Erfolge der vorangegangenen Jahre anschließen.
Foto: Hemerka