Bundesminister Berlakovich machte sich auf Einladung von Präsident Wlodkowski im Bezirk Südoststeiermark persönlich ein Bild über die Auswirkungen der großen Trockenheit auf die bäuerlichen Betriebe.
Der ersehnte Regen hat für einzelne landwirtschaftlichen Kulturen zwar eine kleine Verschnaufpause gebracht, die bisherigen Schäden bei Ackerfrüchten wie Mais, Kürbis, Erdäpfel, Zuckerrüben oder Soja auf sandig-schottrigen Böden sowie bei Grünland sind leider irreparabel. Stark betroffen sind auch Holunder sowie teils Obstkulturen.
Desweiteren wurde im gestrigen Ministerrat ein Hilfspaket für von der Dürre betroffene Betriebe auf Schiene gebracht. Dieses umfasst fünf Maßnahmen.
- Futterzukaufsaktion: Betriebe, deren Futter knapp wird, sollen einen Zuschuss für den Zukauf von Ersatzfuttermittel erhalten.
- Eine Stundung von zwei Tilgungsraten bei den Agrarinvestitionskredite (AIKs). • Nicht rückzahlbare Zinszuschüsse zu Betriebsmittelkrediten, um bei finanziellen Engpässen Betriebsmittel kaufen zu können. Die Höhe des Zinszuschusses ist noch unklar.
- Biodiversitätsflächen können genutzt werden.
- Geprüft wird ebenfalls, ob künftig ein Zuschuss zur Dürreversicherung – ähnlich wie bei Hagel – möglich ist. Weiters wird laut Landwirtschaftsministerium geprüft, ob für nicht versicherbare Dauerkulturen wie Obst und Holunder Entschädigungen geleistet werden können.
„Die Hitze und ausbleibende Niederschläge haben in ganz Österreich zu erheblichen Schäden in der Landwirtschaft geführt. Daher habe ich ein Hilfspaket für dürregeschädigte Bäuerinnen und Bauern vorgeschlagen, das die Regierung gestern beschlossen hat. Wir haben rasch, umfassend und zielgerichtet geholfen. Es wird Unterstützung für die betroffenen Bauern geben“, so Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich. Landwirtschaftskammerpräsident Gerhard Wlodkowski, LAbg. Anton Gangl und Nationalratswahlkandidatin LKR Maria Pein begrüßen das Hilfspaket. „Die prompte Hilfe der Bundesregierung, die gestern ein Dürre-Hilfspaket beschlossen hat, ist sehr wichtig“, betont Wlodkowski. Gemeinsam werde man sich für eine rasche Umsetzung des Dürre-Hilfspaketes mit Unterstützung der Länder einsetzen.
“Ich habe großen Respekt vor den betroffenen Bäuerinnen und Bauern. Denn neben der Verzweiflung habe ich auch Zuversicht und Mut gesehen”, zeigt sich Spindelegger beeindruckt. “Wir dürfen nie vergessen, was wir an der heimischen Landwirtschaft haben, die uns mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln versorgt und für die Pflege der Kulturflächen in Österreich verantwortlich ist. Damit sind insgesamt 530.000 Arbeitsplätze verbunden, die es mit jedem nötigen Einsatz zu erhalten gilt.” Jakob Auer lobt das von Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich initiierte Sofort-Hilfepaket und warnt andere gleichzeitig vor populistischen Schnellschüssen: “Nur wer die Lebensrealitäten und harten Alltag der heimischen Landwirtschaft kennt, kann richtig helfen. Es geht vor allem darum, maßgeschneiderte Maßnahmen zu ergreifen, mit denen den betroffenen Bäuerinnen und Bauern tatsächlich geholfen ist.”
Auer schildert das Bild, das sich derzeit in vielen Landesteilen bietet: “Viele Tierhalter können heuer kein Futter mehr ernten, weil alles vertrocknet und verdorrt ist. Die Bauern kommen schnell in eine existenzbedrohliche Notlage. Dasselbe gilt für viele Ackerbauern, in den Trockenzonen – neben Soja und Mais sind auch Kürbiskulturen betroffen. Das Paket des Landwirtschaftsministeriums sichert rasche und effektive Hilfe und beinhaltet vier Eckpfeiler: Ankaufaktion für Futtermittel, gedeckt aus den Mitteln des Katastrophenfonds. Zweitens das Aussetzen von Raten bei Agrarinvestitionen. Drittens werden Blühflächen und Wiesen mit Nutzungseinschränkung für die Futtermitttelproduktion freigegeben, viertens werden zusätzliche Betriebsmittelkredite für den Ankauf von Düngemittel, Saatgut oder Pflanzenschutzmittel gewährt.
Noch brennt das Haus, weiterhin ist kein Tropfen Regen in Sicht, die Schäden können seriöserweise erst später beziffert werden. Es geht um die Existenzsicherung der Bäuerinnen und Bauern in Österreich. “Klar ist”, so die ÖVP-Spitzen unisono: “Wir lassen keine Bäuerin und keinen Bauern auf der Strecke. Das haben wir weder beim Erkämpfen der wichtigen EU-Fördergelder getan noch dann, wenn es darum geht im Katastrophenfall da zu sein.” Auer und Spindelegger abschließend: “Egal ob Hochwasser oder Dürre oder der Wertschätzung der täglichen, harten Arbeit: Die Bäuerinnen und Bauern wissen, dass sie sich auf uns verlassen können.”