„Wer einen heimischen Christbaum aufstellt kann ein wirklich gutes Gefühl haben“, sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher. Mit dem Raumwunderbaum zeichnet sich ein neuer Trend ab.
Für die Steirerinnen und Steirer und besonders wichtig: Heimisch soll der Christbaum sein! Regionalität hat bei Christbäumen einen besonders hohen Stellenwert. „Die Steirer sind große Christbaum-Patrioten. 97 Prozent der Steirer wünschen sich einen steirischen Weihnachtsbaum“, freut sich Landwirtschaftskammer Präsident Franz Titschenbacher. Und weiter: „Der Kauf eines heimischen Christbaums vermittelt auch ein gutes Gefühl.“ Die Transportwege sind im Schnitt mit 1,4 Kilometer sehr kurz, während das ausländische Angebot tausende Kilometer quer durch Europa transportiert wird. Heimische Christbäume sind frisch und gut haltbar, schön und regelmäßig gewachsen. Und der Christbaumkauf ist ein Erlebnis. Ob beim Christbaumstand, wo es immer öfter auch Kekse und warme Getränke zum Kosten gibt. Oder: Viele Christbaumbauern laden auch auf ihre Höfe oder in die Christbaumkultur ein, wo die Weihnachtsbäume ausgesucht oder auch teils selbst geschnitten werden können.
Christbaum-Bauern sind gut vorbereitet – es gibt ausreichend schöne, heimische Weihnachtsbäume. „Mit ihren sorgsamen Pflegearbeiten während der mindestens siebenjährigen Aufzucht, achten die heimischen Christbaumzüchter besonders darauf, dass die Käufer ihren Wunschbaum bekommen. Auch heuer haben sie eine saftig-grüne Farbe und verbreiten weihnachtlichen Duft“, unterstreicht Präsident Franz Titschenbacher. Die Wetterkapriolen im heurigen Jahr – wie Frost und Hagel – waren gebietsweise problematisch. Die betroffenen Bäume werden in den kommenden Jahren vielfach durch intensive Korrekturarbeiten der Christbaumbauern gerettet werden.
Nicht jedes rot-weiß-rotes Fähnchen garantiert die heimische Herkunft. Nicht jedes rot-weiß-rote Fähnchen auf Christbäumen oder Schriftzüge wie „Heimischer Christbaum“ oder „Christbaum aus der Region“ garantieren automatisch die heimische Herkunft. Wenn Steiermark oder Österreich draufsteht, muss der Baum auch hierzulande gewachsen sein. Doch das ist nicht immer sicher.
„Auf Nummer sicher geht man mit der Banderole ‚Steirischer Christbaum – Ein Baum aus der Heimat – Danke, liebes Christkind‘. Auf dieser Banderole steht auch der Name und die Anschrift des Christbaumzüchters“ hebt Martina Lienhart, Obfrau der steirischen Christbaumbauern hervor. Dieser Initiative haben sich bereits 70 heimische Christbaumbauern angeschlossen – Tendenz steigend. Die Mitglieder des Vereins Steirischer Christbaumbauern haben sich freiwillig strengen Regeln unterworfen, die eine nachhaltige und ökologische Produktion, sowie 100 Prozent Regionalität garantieren.
Neuer Trend: Der Raumwunderbaum. In vielen Wohnungen herrscht Platzmangel. Um trotzdem Weihnachten mit einem Christbaum feiern zu können, ist der Raumwunderbaum ideal. Die brandaktuelle Befragung (Dezember 2016) bei den Mitgliedern des Vereins „Steirische Christbaumbauern“ bestätigt: Es gibt eine steigende Nachfrage nach schlanken, platzsparenden Christbäumen (63 % ja, 37 % eher ja). Martina Lienhart erklärt: „Manche Bäume haben von Natur aus weniger oder kürzere Äste. Genau diese Bäume sind aber echte Raumwunder in kleinen Wohnungen. Und so werden sie mit speziellen Schnitten geformt und entsprechend den individuellen Wünschen der Konsumenten angeboten.“ Manche dieser Raumwunderbäume haben auf der einen Seite eine perfekte Kegelform, auf der anderen sind sie abgeflacht. Manche Bäume können auch der Länge nach in zwei Teile geschnitten und so sogar an der Wand montiert werden.
14 Jahre vom Christbaumkindergarten zum stattlichen Christbaum. Die Christbaumbauern haben die Qualität der Bäume erheblich verbessert (Befragung, Dezember 2016). „Ein erntefertiger Christbaum braucht vom Samenkorn bis zum Pflanzen drei bis vier Jahre, bis zur Ernte der Christbäume weitere sechs bis zehn Jahre! “, unterstreicht Lienhart. Das sind unglaubliche neun bis 14 Jahre – eine lange, arbeitsintensive Zeit, in denen der Baum verschiedensten Risiken ausgesetzt ist. Ernte und Verkauf sind nur der Abschluss der Aufzucht, in der der Christbaumbauer rund acht bis zehnmal pro Jahr die Bäume individuell betreut und pflegt. „Besonders arbeitsintensiv und zeitaufwendig sind das Mähen und das Korrigieren von Wuchsfehlern oder von Beschädigungen durch Wetterkapriolen. Weiters die Bodenvorbereitungen wie das Fräsen, Pflügen und Eggen, das Ansäen der Gründüngung sowie das Errichten von Zäunen“, zählt Lienhart auf.
Weihnachtliche Erlebnisse und bestes Kundenservice bei den steirischen Christbaumbauern. Ab 14. Dezember kommen die heimischen Christbaumbauern wieder in die Landeshauptstadt und bereichern die Innenstadt mit weihnachtlichem Flair. Die Zahl der Christbaumbauern, die die Banderole „Steirischer Christbaum – Ein Baum aus der Heimat Danke liebes Christkind!“ führen dürfen, ist bereits auf über 70 Betriebe gewachsen. Viele Services machen den Einkauf bei den steirischen Christbaumbauern zu etwas Besonderem. Neben dem gemütlichen Einkaufserlebnis am Christbaumstand oder dem Selbstschneiden im Christbaumwald, bekommt man professionelle Beratung z. B. zur Aufzucht oder zur idealen Aufbewahrung und Behandlung des Baumes. Verpacken und Anspitzen sind meist selbstverständlich und kostenlos, geboten werden unter anderem aber auch die Baumlagerung bis kurz vor Weihnachten oder Zustellung. Mehr unter www.weihnachtsbaum.at.
Die „Steirischen Christbaumbauern“ haben neue königliche Vertreterinnen. Sonja und Judith Grain, die Töchter der steirischen Christbaubauern Elisabeth und Stefan Grain aus der Südoststeiermark, haben gemeinsam diese ehrenvolle Aufgabe übernommen. Sie wurden am 15. November dieses Jahres beim Waldbauerntag in Kobenz bei Knittelfeld vor rund 600 Besuchern feierlich inthronisiert. Ihnen liegt die Erhaltung des Christbaumes als Kulturgut besonders am Herzen. Für sie hat die Firma Hiebaum eine Weihnachtstracht kreiert. Ihre Krone, ihr Zepter und ihr Schmuck stammen aus der Werkstatt von Ing. Edmund Mayer, ebenfalls Christbaumbauer.
Foto: LK