Am kommenden Freitag, 5. Dezember 2014, wird der Welttag des Bodens begangen. Für viele Menschen wahrscheinlich wieder einer dieser Welttage, die es ja fast zu jedem Thema gibt. Für jene aber, die sich Gedanken über die kommenden Jahre und über die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder machen, gehört dieser Tag wohl zu den wichtigsten im Jahr. Doch leider bekommt der Boden im öffentlichen Interesse nicht die Aufmerksamkeit, die er als wichtigste Ressource und als Basis für die zukünftige Versorgungssicherheit verdient.
Vor nicht allzu langer Zeit haben die Vereinten Nationen in einer Prognose zur Entwicklung der Bevölkerungsstatistik erklärt, dass bis ins Jahr 2100 eine Weltbevölkerung von bis zu 16 Milliarden Menschen möglich ist. Landesrat Johann Seitinger bringt es auf den Punkt: „Ein zentrales Thema des 21. Jahrhunderts wird die Versorgungssicherheit der Menschen mit Lebensmitteln. Angesichts der dramatischen Entwicklung der Weltbevölkerung wird in Zukunft wohl Boden mit Gold nicht aufzuwiegen sein. Der Erhalt und Schutz des Bodens muss daher unser vorrangiges Ziel sein.“
31 Fußballfelder werden pro Tag versiegelt
Pro Tag stirbt in Österreich ein Bauernhof durch Versiegelung (22,4 Hektar) oder anders dargestellt, es wird pro Tag in Österreich eine Fläche von 31 Fußballfeldern verbaut. Der Trend der vergangenen 50 Jahre zeigte einen deutlichen Rückgang landwirtschaftlich genutzter Flächen. Bei Ackerland waren dies rund 300.000 ha. Eine weiter rasant ansteigende Entwicklung würde dazu führen, dass es in 200 Jahren keine Ackerflächen mehr in Österreich gibt.
Dramatische Konsequenzen
Neben dem Umstand, dass ein Land mit geringer Selbstversorgung verletzbar ist, sind auch an die 500.000 Arbeitsplätze gefährdet. Durch die Zunahme von Wetterextremen und Starkniederschlägen wird es in weiterer Folge auch zu Überschwemmungsschäden kommen und auch der Tourismus wird darunter leiden.
Versiegelung muss gestoppt werden
Für Landesrat Johann Seitinger gibt es klare Ansätze, wie man der Versiegelung entgegen wirken kann: “Wir müssen nicht nur in der Raumordnung entsprechend darauf reagieren, sondern vor allem auch jene Flächen effektiv nutzen, die bereits verbaut sind. Außerdem gilt es die Stadtkerne aufzuwerten und auf eine ökologische Bewirtschaftung der Flächen zu achten.“