Nach der Abstimmung im Rat wird die EU-Kommission die GVO-Maispflanze 1507 nun tatsächlich zulassen – trotz einer eindeutigen, aber eben keiner qualifizierten Mehrheit von Mitgliedsstaaten, die gegen die Anbauerlaubnis gestimmt hatten. „In Österreich ziehen Landwirtschaft und Konsumenten beim Thema Gentechnik an einem Strang. Sauber bei Gentechnik, kein Anbau von GVO-Pflanzen auf österreichischen Feldern und Äckern“, stellte Bauernbund-Präsident Jakob Auer zur umstrittenen Zulassung des Pioneer-Maisproduktes klar.Nationales Anbauverbot verhindert GVO-Mais in Österreich
„Gerne nützen wir diese Weichenstellung auf EU-Ebene, um uns als Landwirtschaft in Österreich einmal mehr klar zu positionieren. Österreich bleibt 100% gentechnikfrei im Anbau. Darüber gibt es einen breitestmöglichen politischen und gesellschaftlichen Konsens“, bekräftigt der Bauernbund-Präsident. „Sollte die Kommission den Gen-Mais zulassen, wird Österreich mit einem nationalen Anbauverbot reagieren“, erinnerte Bauernbund-Präsident Auer an das bestehende Selbstbestimmungsrecht. Interesse am neuen Genmais zeigen insbesondere unsere östlichen und südöstlichen Nachbarländer. „Ähnlich wie in Österreich verursacht der Maiswurzelbohrer große Schäden in den Maiskulturen. Allerdings haben unsere Nachbarländer weniger Hemmung, zur schädlingsresistenten und insektizidtoleranten Gentechnik-Pflanze zu greifen“, erinnert Auer abschließend an die Diskussion um das Verbot von Neonicotinoiden. Der Bauernbund hatte schon damals darauf hingewiesen, dass ein EU-weites Neonicotinoid-Verbot den Vormarsch von Gentechnik in Europa beschleunigen könnte.