Die Bürgerinitiative „Zukunft Landwirtschaft“ demonstrierte in Leibnitz mit 300 Traktoren und 500 Teilnehmern.
Zwischen Graz und Bad Radkersburg sind 1800 Betriebe, wie mehrfach berichtet, von der umstrittenen Wasserschongebietsverordnung betroffen. Viele davon sind am Montag gekommen, um gemeinsam ihrem Unmut in Form einer Demonstration Luft zu verschaffen. Daraus ergab sich ein spektakuläres Bild: Eine Kolonne von 300 Traktoren.
Praxisfern
Diese fuhr, unter der Regie der Initiatoren Andreas Ortner, Hannes Vogljäger und Karl Totter in Richtung Zentrale der Leibnitzerfeld Wasserversorgung. Hier ortete man den Hauptverantwortlichen für die fehlende Lösung: Geschäftsführer Franz Krainer. Dieser empfang die Demonstranten und lud eine kleine Gruppe zu Gesprächen ein. Was er zu hören bekam: „Diese Verordnung ist praxisfern. Dadurch wird es uns Lebensmittelerzeugern immer schwerer gemacht. Die Auflagen führen zu Humus-abbau im Boden und verhindern eine klimaschonende Kreislaufwirtschaft. Zudem sind auch Arbeitsplätze im vor- und nachgelagerten Bereich der Landwirtschaft in Gefahr “, hieß es. Krainer entgegnet dem: „Unsere Verantwortung als Leibnitzer Wasserverband ist es, die Bevölkerung mit Trinkwasser in entsprechender Qualität und ausreichender Quantität zu versorgen. Einer unserer Brunnen liegt bereits über dem Nitrat-Grenzwert, zwei sind knapp darunter. Die Verordnung ist einem vierjährigen Verhandlungsprozess gefolgt. Sollte es fachlich begründete Erkenntnisse geben, ist eine Anpassung der Verordnung vorstellbar.“
Hannes Vogljäger eröffnete danach die Kundgebung: „Wir sind hier weil, wir diese Verordnung so nicht akzeptieren können. Auf unseren Feldern erzeugen wir beste Produkte, mit denen wir unser Auslangen sichern müssen, die Verantwortlichen für diese Verordnung dagegen sitzen in ihren Büros. Großen Anteil am Unmut hat der Leibnitzer Wasserverband mit seiner uneinsichtigen Haltung.“ Und weiter: „Wir wollen eine praxistaugliche Lösung, die für alle passt.“ Danach bewegte sich der Tross auf den Leibnitzer Hauptplatz, wo die Abschlusskundgebung in Anwesenheit von LK-Vizepräsidentin Maria Pein, den Kammerobmännern Gerald Holler und Günther Rauch sowie Bürgermeister Helmut Leitenberger stattfand. Die Demonstranten waren sich einig: Sollte es keine Lösung geben, werde man weitere und deutlichere Maßnahmen setzen.