Vor 2 Jahren hat Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig als erster EU-Minister auf eine Änderung des Schutzstatus des Wolfes auf EU-Ebene gedrängt. Ein wichtiger Vorstoß, der den Stein ins Rollen gebracht hat: Die EU-Kommission hat daraufhin einen Vorschlag zur Senkung des Schutzstatus vorgelegt. Nach monatelangen ideologischen Debatten haben sich die Botschafter der EU-Mitgliedsstaaten heute auf eine Absenkung des Schutzstatus von „streng geschützt“ auf „geschützt“ geeinigt.
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig:
„Heute haben wir einen Meilenstein erreicht. Der Sachverstand hat über die Ideologie gesiegt. Die EU-Mitgliedsstaaten haben nun nach unserem jahrelangen Einsatz mehrheitlich für die Senkung des Schutzstatus des Wolfes gestimmt. Damit ist der Weg für eine leichtere Regulierung des Großraubtieres Wolf geebnet. Fakt ist, der Wolf ist in Europa nicht mehr vom Aussterben bedroht und vermehrt sich mittlerweile pro Jahr um bis zu 30 Prozent. Das Problem mit dem Wolf geht weit über Risse von Tieren hinaus, denn der Wolf verliert zunehmend die Scheu vor dem Menschen. Wir dürfen als politisch Verantwortliche nicht zulassen, dass es zu Wolfs-Angriffen kommt. Genau deshalb kämpfe ich seit Jahren für eine Senkung des Schutzstatus. Nach mehreren Initiativen unsererseits im Agrarministerrat und im EU-Parlament hat die EU-Kommission mit Präsidentin Ursula von der Leyen einen Vorschlag zur Senkung des Schutzstatus auf den Tisch gelegt. Nur aufgrund jahrelanger Überzeugungsarbeit in den EU-Mitgliedsländern und der tatkräftigen Unterstützung von Bundeskanzler Karl Nehammer ist es gelungen, diesen Erfolg zu erzielen. Dass wir eine qualifizierte Mehrheit für unseren Vorstoß erreicht haben, ist eine unglaubliche Leistung aller, die zu diesem Erfolg beigetragen haben.“
Hintergrundinformation:
- Nach formaler Billigung im EU-Ministerrat wird die EU-Kommission nun den Antrag zur Herabstufung des Wolfes bei der Berner Konvention Anfang Dezember einbringen.
- Eine Senkung des Schutzstatus von „streng geschützt“ auf „geschützt“ bedeutet, dass den EU-Mitgliedsstaaten mehr Flexibilität im Umgang mit der wachsenden Wolfspopulation gewährt wird bzw. dass das Großraubtier leichter reguliert werden kann.