Mit einer würdevollen Feierstunde im Refektorium der Elisabethinen in Graz gratulierte die Steirische Volkspartei ihrer ehemaligen Landesparteiobfrau und Landeshauptfrau a.D. Senatorin h.c. Waltraud Klasnic vorab zum 80. Geburtstag, den Klasnic am 27. Oktober feiern wird. „Die Steiermark als Bundesland und die Steirische Volkspartei haben Waltraud Klasnic vieles zu verdanken: Sie hat sich an einem einfachen, aber klaren Prinzip orientiert: Der Mensch steht immer im Mittelpunkt. Diesem Prinzip ist sie weit über ihre politische Tätigkeit bis heute treu geblieben und hat damit unendlich vielen Menschen Würde, Trost und Hoffnung gegeben“, betont Landeshauptmann-Stellvertreterin und Landesparteiobfrau Manuela Khom.
Anlässlich des 80. Geburtstages lud die Steirische Volkspartei mit Landesparteiobfrau Manuela Khom zu einer Feierstunde in das Refektorium der Elisabethinen. Zu den Ehrengästen zählten neben der Familie von Waltraud Klasnic – mit drei Kindern, sechs Enkelkindern und zwei Urenkelkindern – auch zahlreiche Freunde und Wegbegleiter, darunter Vizekanzler a.D. Josef Riegler, Bundesminister a.D. Martin Bartenstein, Bundesministerin a.D. Ruth Feldgrill-Zankel, Landtagspräsident a.D. Franz Majcen sowie der langjährige Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl. Auch der Zweite Landtagspräsident und Landeshauptmann a.D. Christopher Drexler, die Mitglieder der Landesregierung Simone Schmiedtbauer und Karlheinz Kornhäusl, Klubobmann Lukas Schnitzer und der Abgeordnete zum Europäischen Parlament Reinhold Lopatka nahmen an der Feier teil. StVP-Landesgeschäftsführer Bgm. Georg Preßler konnte zudem zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft begrüßen, darunter die Rektorinnen Kristina Edlinger-Ploder (Campus 02), Bundesministerin a.D. Beatrix Karl (Pädagogische Hochschule Steiermark), die Rektoren Peter Riedler (Universität Graz) sowie Georg Schulz (Kunstuniversität Graz) und die Altrektoren Wilfried Eichelseder (Montanuniversität Leoben), Hellmut Samonigg und Josef Smolle (Medizinuniversität Graz).
In ihrer Laudatio gab LH-Stv. Manuela Khom einen profunden Einblick in das bewegte Leben der Jubilarin. Waltraud Klasnic, als Adoptivkind im Grazer Bezirk Mariatrost aufgewachsen, ist ein Kind der ersten Nachkriegsgeneration. Als Verkäuferin in einem Kinderfachgeschäft lernte sie ihren Mann Simon kennen, den sie wenig später heiratete und mit dem sie ein Transportunternehmen aufbaute. Bald folgte der Schritt in die Politik: Zunächst als Gründungs-Ortsgruppenleiterin der Frauenbewegung in Weinitzen, mit 24 Jahren als jüngste Gemeinderätin Österreichs und schließlich als Mitglied des Bundesrates, Abgeordnete zum Steiermärkischen Landtag und dritte Landtagspräsidentin. Es folgte der Schritt in die Landesregierung: zunächst als Wirtschaftslandesrätin und daraufhin als Landeshauptmann-Stellvertreterin.
Im Jänner 1996 wurde Waltraud Klasnic als „Frau Landeshauptmann“ angelobt und war damit die erste Frau an der Spitze eines Bundeslandes in Österreich. In ihre Amtszeit fielen die Entwicklung des Automobilclusters, die Schaffung der Möglichkeit der anonymen Geburt mit der Babyklappe im LKH Graz, der Bau von Kunsthaus und Stadthalle in Graz – der Europäischen Kulturhauptstadt des Jahres 2003 – sowie die Neugestaltung des Burggartens und der Orangerie in Graz. Auch als „Mutter“ der Koralmbahn, die heuer in den fahrplanmäßigen Betrieb geht, darf sich Klasnic bezeichnen: „Das Engagement von Waltraud Klasnic hat die Steiermark ins Herz Österreichs, ins Herz Europas gerückt“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Khom.
Manuela Khom setzte in ihrer Laudatio einen starken Fokus auf die Geradlinigkeit und das konsequente Handeln der Politikerin Waltraud Klasnic: „Waltraud Klasnic ist eine, die ihren Werten und sich selbst stets treu geblieben ist. Überlegtheit und Konsequenz sind Eigenschaften, die sie beschreiben wie keine zweite. Waltraud Klasnic hat es geschafft, die Steiermark an die Spitze zu führen.“ Bei der Landtagswahl im Jahr 2000 holte die Volkspartei in der Steiermark mit Waltraud Klasnic den bis dahin höchsten Zugewinn einer Landeshauptmann-Partei und konnte ihr Ergebnis um elf Prozentpunkte auf 47,3 Prozent der Stimmen verbessern.
Einen nachhaltigen Einschnitt markierte das Grubenunglück in Lassing 1998 mit zehn verschütteten Personen. Klasnic eilte in derselben Nacht in die obersteirische Gemeinde, um den Angehörigen Trost zu spenden und verbrachte in den kommenden Tagen viel Zeit mit Gesprächen mit Betroffenen vor Ort. Nach zehn Tagen konnte der Bergmann Georg Hainzl wie durch ein Wunder aus 100 Metern Tiefe geborgen werden. „Waltraud Klasnic ist nicht nur eine Ausnahmepolitikerin – vor allem ist es ihre Menschlichkeit, die sie so sehr ausmacht“, so Khom.
Nach dem Verlust des Landeshauptmannsessels bei der Landtagswahl 2005 widmete sich Klasnic neuen Projekten mit derselben Entschlossenheit wie während ihrer politischen Tätigkeit: Seit 2008 stand sie 14 Jahre lang ehrenamtlich an der Spitze des Dachverbandes Hospiz. 2010 übernahm sie auf Bitte von Kardinal Christoph Schönborn die Unabhängige Opferschutzanwaltschaft und verantwortete die Behandlung von mehr als 3.500 Fällen. „Das Wirken von Waltraud Klasnic geht weit über ihre politische Laufbahn hinaus: Sie hat unendlich vielen Menschen Würde, Trost und Hoffnung gegeben“, so Khom abschließend.
Landesgeschäftsführer Preßler ergänzte: „Wir feiern heute einen besonderen Geburtstag einer besonderen Frau, die nicht nur unser Land und unsere Gesellschaft geprägt hat, sondern insbesondere auch in der Steirischen Volkspartei über viele Jahre aktiv gewirkt und gestaltet hat. Wir sind dankbar für deine verdienstvollen Leistungen in unserer Volkspartei und wir sind dankbar für dein immerwährendes und nach wie vor immens großes Engagement für die Gesellschaft, für ein gutes und ehrliches Miteinander bei uns in der Steiermark und in Österreich.“
Die Feier im Refektorium der Elisabethinen, in deren Aufsichtsrat Waltraud Klasnic Mitglied ist, bot einen würdigen Rahmen. Anstelle von Geschenken bat die Jubilarin darum, den Himmelshafen der Elisabethinen zu unterstützen. Der Himmelshafen bietet als erstes stationäres Hospiz für Obdachlose in Österreich Menschen einen würdevollen Ort in ihrer letzten Lebensphase. Mehr Informationen zur Einrichtung sind unter https://www.himmelshafen.at/ verfügbar.







